Aufwachsen ist ein wichtiger und oftmals schwieriger Prozess für jedes Kind. Die Erfahrungen in dieser Zeit sind besonders prägend für den weiteren Lebensweg. Die Entwicklungschancen sind jedoch nach wie vor ungleich verteilt. Um „Jedem Kind seine Chance“ zu bieten, setzt sich die Stadt Gelsenkirchen aktiv für Chancengerechtigkeit ein – seit 2018 auch gemeinsam mit dem Mentoring-Programm „Balu und Du“, das initiiert ist vom bundesweit tätigen Verein „Balu und Du e.V.“. Balu und Du trägt nachweislich zum Entwicklungserfolg von Kindern und Jugendlichen bei und entfaltet mit kleinem Aufwand eine große Wirkung: Sowohl Moglis als auch Balus gewinnen viele positiv prägende Erfahrungen für ihren weiteren Lebensweg.
Jugendliche oder junge Volljährige (17 bis 30 Jahre) werden zu einem Balu und übernehmen für die Dauer von einem Schuljahr die verantwortungsvolle Patenschaft über ein Grundschulkind – ihrem Mogli. Beide verbringen wöchentlich Zeit miteinander, die sie gemeinsam gestalten. Durch diese persönliche Zugewandtheit und die aktive Freizeitgestaltung helfen die Balus ihren Moglis dabei, sich zu entwickeln und die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Hierbei gewinnen sowohl Moglis als auch Balus neue Lebenserfahrungen. Sie lernen miteinander und voneinander und erhalten Einblick in andere Lebenswelten.
Die Balus erhalten zusätzlich durch wöchentlich oder 14-tägig stattfindende Begleitseminare Unterstützung und Gelegenheit zur Reflexion mit anderen Balus. Dieses Begleitseminar wird von einer Koordinatorin oder einem Koordinator geleitet. Es kann z.B. im Rahmen des Projektkurses in der Oberstufe geschehen oder als AG in einem Jugendzentrum.
Den Balus und Moglis sollen pro Monat 10 Euro für kleinere Aktivitäten zur Verfügung stehen. Hierfür werden laufend örtliche Spender oder Sponsoren gesucht. Als wertvoll haben sich auch gemeinsame Aktivitäten in der Balu- und Mogli-Gruppe einer (Schul-)Kooperation erwiesen. Dies können z. B. Ausflüge in der Kennenlernphase, eine Weihnachtsaktivität und vor allem ein Fest zum (Schul-)Jahresende sein.
Auch auf Seiten der beteiligten Grundschulen koordiniert eine Person das Programm vor Ort. Die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Balu-und-Du-Standorte können jederzeit Beratung und Unterstützung durch den Verein in Anspruch nehmen. Außerdem haben sie auf den jährlichen überregionalen Koordinatorenkonferenzen Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Balu-und-Du-Standorten.