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Voraussetzungen für die Aufnahme eines Pflegekindes

• Geduld, Durchhaltevermögen und Sensibilität im Umgang mit Kindern
• Verständnis für die Lebensbedingungen sozial benachteiligter Menschen
• eine abgesicherte wirtschaftliche Situation
• eine ausreichend große Familienwohnung

Zusätzliche Voraussetzung für die Tätigkeit in der Familiären Bereitschaftsbetreuung

• uneingeschränkte Flexibilität und kurzfristige Erreichbarkeit
• Bereitschaft zu Umgangskontakten mit den leiblichen Eltern
• Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und ggf. mit dem Pfleger/ Vormund
• Mobilität

Wenn Sie sich um die Aufnahme eines Pflegekindes bewerben möchten, wenden Sie sich an die entspechenden Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter des PKD. Hier erhalten Sie erste Informationen. In einem Seminar für Bewerberinnen und Bewerber (ganztägig an zwei Samstagen) haben Sie die Möglichkeit, sich über alle wichtigen Aspekte einer Pflege zu informieren, und werden auf Ihre neue Aufgabe als Pflegeeltern vorbereitet.

Anschließend erhalten Sie einen Bewerberinnen- und Bewerberbogen, den Sie zuhause ausfüllen und mit einem Lebensbericht zurücksenden. Ein Gesundheitsattest und ein polizeiliches Führungszeugnis müssen eingereicht werden. In ausführlichen Gesprächen möchte die Sozialarbeiterin bzw. der Sozialarbeiter Sie und Ihre Familie kennen lernen. Gemeinsam wird überlegt, was für ein Kind am besten in Ihre Familie passen würde.

Die Vermittlung eines Pflegekindes erfolgt nach sorgfältiger Vorbereitung und einer der Entwicklung des Kindes angemessenen Kontaktanbahnung.

Die Vermittlung selbst durchläuft die folgende Phasen:

• Genaue Informationen zur Vorgeschichte des Kindes
• Kennenlernen des Kindes
• Kontaktanbahnung
• ausführliche Gespräche zur Zusammenführung von Kind und Eltern

Eine Frage, die sich Pflegeeltern immer wieder stellen, ist die Frage, wie mit Kontakt zu den leiblichen Eltern oder gegebenenfalls zu den leiblichen Geschwistern umzugehen ist. Pflegekinder sind Kinder auf Dauer. Kontakte zur Herkunftsfamilie sind dabei wichtig und hilfreich für die Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes und somit auch für seine Fähigkeit zu einer intensiven Beziehung zu den Pflegeeltern. Die Kontakte werden in der Regel durch die Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter des PKD begleitet.

• Pflegegeld ist Unterhalt für das Kind
• Es gilt nicht als Einkommen der Pflegeeltern und ist in seiner Höhe vom Einkommen der Eltern unabhängig
• Pflegegeld ist steuerfrei
• Pflegekinder können auf der Steuerkarte berücksichtigt werden
• Die Höhe des Pflegegeldes richtet sich nach dem Alter des Kindes

Wenn das Kindswohl akut gefährdet ist, zum Beispiel wenn das Kind misshandelt oder missbraucht wurde, werden Kinder aus ihrer Familie herausgenommen. Auch Notsituationen wie der plötzliche Ausfall der Eltern durch Krankheit, durch die Teilnahme an Therapien oder durch Inhaftierung können Gründe für die Betreuung von Kindern in einer Familiären Bereitschaftsbetreuung sein. Während das Kind in der Pflegefamilie ist, werden dann die weiteren Schritte bzw. Hilfen besprochen und ggf. nach einer langfristigen Unterbringungsmöglichkeit gesucht.

Die Pflegestellen verpflichten sich dazu, zu jeder Zeit ein Kind aufzunehmen, um Kindern in akuten Notlagen ein sicheres Zuhause zu bieten. Bei allen erfolgt die Aufnahme in der Regel zu den üblichen Geschäftszeiten der Stadt, kann in Notsituationen aber auch außerhalb dieser Zeiten nötig werden. Die Möglichkeit der Aufnahme wird jeweils individuell angefragt.

Die Aufnahme des Kindes erfolgt meist sehr schnell und unvermittelt. Aufgrund hoher Gefährdungsmomente wird das Kind spontan in Obhut genommen und benötigt dann sofort einen sicheren Platz.

• Kontaktaufnahme
• Übergabe des Kindes (ggf. Übergabe von Unterlagen wie Krankenkassenkarte, Impfausweis, U-Heft oder anderer persönlicher Gegenstände wie Kleidung, etc.)
• Vermittlung vorhandener Informationen über das Kind
• Weitere Information über die künftige Zusammenarbeit und den aktuellen Bedarf des Kindes
• Absprachen bezüglich Umgangskontakten

Pflegefamilie und Pflegekinder werden durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des PKD laufend beraten und betreut. Bei besonderen Problemen steht die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern zur Verfügung. Außerdem werden den Pflegefamilien laufend kostenlose Fortbildungsangebote zu verschiedenen Themen in Form von Wochenend- und Tagesseminaren angeboten.

Auch Menschen mit Migrationshintergrund sind als Pflegeeltern willkommen - zum Beispiel für Pflegekinder mit Migrationshintergrund.