Der Nordsternpark Gewerbepark zählt wohl zu den erfolgreichsten seiner Art im Ruhrgebiet. In den umgebauten Zechengebäuden und Neubauten auf dem Areal der ehemaligen Zeche Nordstern haben im Jahr 2017 - 24 Jahre nach dem Erfolg der BUGA - mehr als 1.850 Menschen ihren Arbeitsplatz. Das entspricht einer Auslastung von 100 Prozent.
Ein Teil des Erfolgsrezeptes ist sicherlich, dass schon vor der Schließung der Zeche Nordstern im Jahr 1993 an die Zeit nach dem Bergbau gedacht wurde. Für Rückenwind sorgte sicherlich auch die Internationale Bauausstellung Emscher Park (IBA). Die IBA war nicht einfach eine Ausstellung, sondern ein Zukunftsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Es setzte Impulse mit neuen Ideen und Projekten, um die Grundlage für den wirtschaftlichen Wandel in einer alten Industrieregion zu setzen. Ein erstes Konzept für den Gewerbepark reichte die Stadt Gelsenkirchen bereits 1989 bei der IBA ein, dass die spätere Entwicklung skizzierte. Das Leitthema war „Arbeiten im Park/Industriedenkmäler als Kulturträger".
Für den richtigen Schub nach vorne sorgten dann aber die ab 1991 vorangetriebenen Überlegungen für die erfolgreiche Bewerbung um die Bundesgartenschau (BUGA) 1997. Nach der BUGA sollte es einen Landschafts- und einen Gewerbepark geben. Und genau so kam es dann auch. Nach eher verhaltenem Anfang - bis 2006 waren rund 350 Arbeitsplätze entstanden - ging es in den folgenden Jahren schnell bergauf: Im Jahr 2013 lag die Auslastung des Gewerbeparks bei etwa 80 Prozent und konnte bis auf rund 94 Prozent im März 2017 gesteigert werden. Basis des Erfolgs sind die hochwertige Ausstattung der um- oder neugebauten Gebäude, die gute Verkehrsanbindung sowie der breit aufgestellte Branchenmix der angesiedelten Unternehmen vom Planungs- und Ingenieurbüro über Callcenter oder Softwareentwicklung und IT-Dienstleistung bis hin zu Gastronomie und Hotellerie.
Zu den Pionieren im Gewerbepark Nordstern gehört der Unternehmer André Berger. Angefangen hat er mit einem zwölf Quadratmeter großen Büro. Heute betreibt er das Hotel Heiner's und die edataunited-Gruppe, dessen Spektrum von der Gastronomie über IT- und Drucklösungen bis zur Existenzgründungsförderung reicht. Ansiedlungserfolge der Vergangenheit waren u.a. ein Spezialist für den Bau von Kommissionierungssystemen für Apotheken und ein Fullservice-Dienstleister für digitale Medien. Für weiteren Schwung rund um den Förderturm der Zeche Nordstern sorgen neue Gebäude für den Hotel- und Seminarbetrieb von Heiner's und ein großer, an die Architektur der Zeche angelehnter Bürokomplex für das expandierende Immobilienunternehmen VIVAWEST. Im Gewerbepark Nordsternpark sind die Flächen inzwischen komplett vermarktet. Das bereits im Park ansässige Ingenieursunternehmen Müller BBM hat 2019 ein neues Verwaltungsgebäude auf den freien Flächen neben dem ehemaligen Schreinereigebäude eingeweiht. Müller BBM hat damit drei Ruhrgebietsstandorte in Gelsenkirchen zusammengezogen.