Die Auswirkungen des demographischen Wandels als gesellschaftlicher Megatrend lassen sich bereits beobachten und stellen die Akteure des Wohnungsmarktes vor besondere Herausforderungen: Da die Bevölkerung auf lange Sicht altert, schrumpft und diverser wird, steigt die Nachfrage nach Wohnraum mit bestimmten Qualitäten.
Charakteristisch für Gelsenkirchen sind das tendenziell höhere Alter des Wohnungsbestandes, der damit einhergehende Bedarf an Modernisierungsmaßnahmen und das geringe Preisniveau des Wohnungsmarkts.
Sowohl die Preise für Wohneigentum als auch die Mietpreise liegen im regionalen Vergleich niedrig.
- Die Preissteigerung seit dem Jahr 2010 verlief moderat, trotz verhaltener Bautätigkeit.
- Auf dem Mietwohnungsmarkt ist zu beobachten, dass vor allen Dingen kleinere Wohneinheiten teurer geworden sind.
- Darüber hinaus sank die Zahl der öffentlich geförderten Wohnungen zwischen 2010 und 2017 um über 4.000 auf weniger als 14.000.
Es ist davon auszugehen, dass etwa 6 Prozent der Wohnungen in Gelsenkirchen leer stehen.
- Im Vergleich zu den Vorjahren ist hier ein Rückgang um etwa 1 Prozent zu verzeichnen.
- Hauptsächlich sind Wohnungen in Mehrfamilienhäusern unbewohnt, die vor 1990 gebaut worden sind.
- Neuere Wohnungen oder Ein- und Zweifamilienhäuser stehen deutlich seltener leer.
Trotz der erhöhten Leerstandsquote Gelsenkirchens und einer Bevölkerungsprognose, die eine langfristige Schrumpfung voraussagt, müssen noch ungenutzte Wohnbaupotenziale aktiviert sowie bestehender Wohnraum saniert oder auch abgerissen werden, um der Nachfrage nach bedarfsgerechtem und qualitativ neuwertigem Wohnraum gerecht zu werden.
- Dass viele Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger ins direkte Umland abwandern, zeigt den Bedarf: Diese Menschen wollen Gelsenkirchen verbunden bleiben und gleichzeitig ihren Bedürfnissen gerecht leben.
- Ein Teil des Gelsenkirchener Wohnungsbestandes ist auf dem regulären Wohnungsmarkt nicht mehr vermittelbar, sodass eine Doppelstrategie aus Neubau und Instandsetzung am besten dazu geeignet ist, eine angemessene Wohnraumversorgung in Gelsenkirchen sicherzustellen.
Neben den Handlungsbedarfen, die sich dadurch ergeben, dass sich die Alters- sowie Haushaltsstruktur in Gelsenkirchen auf lange Sicht wandeln, stellen Problemimmobilien den hiesigen Wohnungsmarkt vor weitere Herausforderungen.
- Einige Eigentümerinnen und Eigentümer vernachlässigen notwendige Sanierungen ihrer Immobilien und vermieten diesen Wohnraum an diejenigen, die Probleme haben, sich am regulären Wohnungsmarkt zu behaupten.
- Diese Praktik fördert den Verfall einzelner Gebäude, die sich in der Folge negativ auf ihr Umfeld auswirken können.