Die Gefahrenerforschung untergliedert sich in mehrere Arbeitsstufen mit dem Ziel, eine abschließende Gefährdungsabschätzung durchführen zu können. Hier liegt der Schwerpunkt bei der Bearbeitung einer Altlast.
Zur Erstbewertung der Fläche werden die im Rahmen der Standortrecherche zusammengetragenen Daten systematisch analysiert. Erhärtet sich hier der Verdacht, dass eine Altlast vorliegen könnte, schließen sich weitere Untersuchungsschritte an.
Zu Beginn werden im Rahmen der so genannten Orientierungsphase erste Untersuchungen der Fläche durchgeführt. Diese dienen dazu, den Anfangsverdacht zu bestätigen bzw. auszuräumen. Hierzu können Proben des Bodens, des Grundwassers oder der Bodenluft herangezogen werden.
Bestätigt sich der Anfangsverdacht, d. h. es wurden bei den Untersuchungen Prüfwerte überschritten, schließt sich die Detailphase an. In dieser werden konkretere Untersuchungen zur räumlichen Ausbreitung der Schadstoffe, Belastungszentren sowie den Möglichkeiten der Schadstoffaufnahme (Wirkungspfade) durchgeführt. Ziel ist eine abschließende Gefahrenbeurteilung.
In der Regel sind die Untersuchungen durch den Pflichtigen auf eigene Kosten durchzuführen.
Geht nach Einschätzung der unteren Bodenschutzbehörde eine Gefahr von der Altlast aus, so werden weitere Maßnahmen erforderlich. Als abschließender Schritt der Gefahrenerforschung wird dann im Rahmen der Sanierungsuntersuchung ermittelt, mit welchen Methoden die Gefahr beseitigt werden kann. Hierbei werden meist mehrere Sanierungsmethoden hinsichtlich ihrer Wirksamkeit aber auch ihrer Kosten einander gegenübergestellt. Nach Abwägung der jeweiligen Vor- und Nachteile wird eine Sanierungsmethode ausgewählt, die zum Einsatz kommen soll.
In Gelsenkirchen liegen für viele der altlastverdächtigen Flächen Untersuchungsergebnisse vor, die von umfassenden Gutachten bei Gefährdungsabschätzungen und Sanierungsuntersuchungen bis hin zu Einzelaspekte beschreibenden Untersuchungsberichten reichen, die z.B. die Bodenqualität im Rahmen einer Baumaßnahme beschreiben.
Der weitaus größte Teil der Untersuchungen wird aktuell im Rahmen von Bauvorhaben durch Private durchgeführt. In vielen Fällen werden die daraus resultierenden Untersuchungsergebnisse von der unteren Bodenschutzbehörde geprüft.