Die Frequenz der öffentlichen Stromversorgung in Europa beträgt 50 Hz (Ausnahme Stromversorgung der Deutschen Bahn AG mit einer Frequenz von 16 2/3 Hz). Somit findet man in der Regel überall dort, wo elektrischer Strom erzeugt, transportiert umgespannt oder genutzt wird, niederfrequente 50-Hz-Felder. Eine wichtige Quelle niederfrequenter elektrischer und magnetischer Felder sind die Hochspannungsfreileitungen.
Physikalisch und technisch bedingt, funktioniert die Stromversorgung über große Strecken nur, wenn der Strom mit hohen Spannungen transportiert wird. So wird der Strom mit Hochspannungen von 380, 220 oder 110 kV transportiert und in der Nähe der Verbraucher durch Transformatoren auf die benötigte Spannung von 20 kV oder 220/380 V reduziert. Da die elektrischen und magnetischen Felder insbesondere von der Höhe der Spannung bzw. Stromstärke abhängen, finden sich in unmittelbarer Nähe von Leitungstrassen der Hochspannungsübertragung entsprechend hohe Felder.
Die Größe der Immissionen durch elektrische und magnetische Felder, denen der Mensch z. B. an seinem Wohnort ausgesetzt ist, ist in erster Linie abhängig von der Entfernung zur Quelle. Als Faustregel kann hier gelten, dass sich bei Verdoppelung der Entfernung etwa die Feldstärke halbiert.
In diesem Zusammenhang ist insbesondere das magnetische Feld relevant, da das elektrische Feld, z. B. durch die abschirmende Wirkung einer Baumreihe, drastisch reduziert werden kann.
Es ist bekannt, dass hohe elektrische und magnetische Felder gesundheitsgefährdend sind. Aus diesem Grunde hat der Gesetzgeber eine Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz erlassen. Die Verordnung über elektromagnetische Felder (26. BImSchV) gilt auch für die Errichtung und den Betrieb von Niederfrequenzanlagen. So müssen z. B. Hochspannungsleitungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen so errichtet und betrieben werden, dass in ihrem Einwirkungsbereich bestimmte Grenzwerte eingehalten werden. Für Hochspannungsfreileitungen betragen diese für die elektrische Feldstärke 5 kV/m und die magnetische Flussdichte 100 µT.
In der Öffentlichkeit wird aber immer wieder heftig darüber diskutiert, ob nicht bereits bei deutlich unterhalb der zurzeit gültigen Grenzwerte liegenden Feldern gesundheitliche Auswirkungen zu befürchten sind. Wer also sicher sein will, dass an seinem Wohnort die Immissionen elektrischer und magnetischer Felder deutlich unterhalb der oben genannten Grenzwerte liegen, muss einen Wohnort mit entsprechend großem Abstand zur Leitungstrasse suchen.
Weitere Informationen zu diesem Thema, auch zu Verlauf von Hochspannungstrassen und Abstand von diesen gibt es über den genannten Ansprechpartner.