Das Klimamanagementsystem ist ein rechnergestütztes, GIS-basiertes Flächenbewertungskonzept für stadtklimatische Belange. Es wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung Angewandte Klimatologie und Landschaftsökologie der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Wilhelm Kuttler für die Stadt Gelsenkirchen entwickelt.
Im Rahmen der kommunalen Bauleitplanungen wurde ein stetiger Verbrauch von unversiegelten, klimaökologisch wertvollen Flächen festgestellt. Solche Flächen gleichen die ungünstigen klimatisch-lufthygienischen Eigenschaften versiegelter urbaner Flächen aus. Werden zu vieler dieser Freiflächen bebaut oder versiegelt, besteht die Gefahr, dass in Zukunft eine Situation eintreten könnte, in der eine ausreichende klimaökologische Ausgleichsfunktion zur Entlastung der versiegelten Bereiche über die stadteigenen Freiflächen nicht mehr gewährleistet werden kann. Durch den Klimawandel wird diese Problematik verschärft: Heißere Sommer führen zu mehr Wärmebelastung für die Einwohner (die human-biometeorologische Situation in den bebauten Bereichen gegenüber heute verschlechtert sich also), doch diese zusätzliche Wärme kann schlechter kompensiert werden, da weniger Freiflächen zur Verfügung stehen.
Es gilt daher, die weitere bebauungsbedingte Inanspruchnahme des verbleibenden Gelsenkirchener Freiraums nach Möglichkeit zu begrenzen und unter kontrollierten Bedingungen zu steuern. Hier setzt das Klimamanagementsystem an.
Um den Freiflächenverbrauch zu steuern, wird eine objektive Grundlage zur Bemessung der klimatischen Bedeutung der entsprechenden Areale benötigt. Dabei sind gleichermaßen die klimatisch positiven Freiflächen als auch die negativen versiegelten Flächen zu berücksichtigen, um Umwidmungsprozesse im Rahmen von vergleichenden Ist-/Plan-Zustands-Bilanzierungen berücksichtigen zu können.