Bücheler, Josef - GFK 5/75
Skulptur,
1975
Bildrechte: Sabine Fiereck
Josef Büchler - GFK 5/75 (Weiße Stele).
Zum Objekt
Im Vergleich zum ebenfalls vor der alten Villa des Städtischen Museums platzierten, rot leuchtenden „Elastic Cube“ HD Schraders verhält sich die von Josef Bücheler geformte, weiße Plastik eher zurückhaltend. Reduktion und Konzentration werden über die abstrakte, monolithe Form und monochrome Farbigkeit erreicht. Irritation dagegen entsteht, dadurch dass der obere Abschluss des hoch aufragenden Blocks mit seinen hervorgehobenen Kanten gegen den Uhrzeigersinn „verdreht“ wurde: Die betonten Eckpartien knicken hier zu Diagonalen um und bilden einen prägnanten, stark ausgefächerten Bereich mit aggressiven Spitzen. Die ruhige Statik erhält somit eine unerwartete „Wendung“, indem sie - wenn auch durch den geringen Anteil an der Gesamtskulptur nur im Ansatz - eine vehemente Dynamisierung herbeiführt und das Material gewissermaßen elastisch wirken lässt.
Zum Künstler
Josef Bücheler absolvierte, bevor er sich der Tätigkeit als bildender Künstler widmete, eine Lehre als Tapezierer und Polsterer sowie als Kunstglaser und Glasmaler. Darüber hinaus war er Novize in der Benediktinerabtei St. Matthias, Trier und arbeitete als Werklehrer in Rottweil. In künstlerischer Hinsicht bilden Skulptur und Zeichnung seine wesentlichen Tätigkeitsfelder. In früheren Arbeiten fertigte er vorzugsweise in Weiß gehaltene, geometrische Konstrukte, bestehend aus festen Holzgerüsten sowie weichem, darüber gespanntem und dann gehärtetem Material wie etwa polyestergetränkte Jute. Inzwischen verwendet er für seine plastischen Werke schlichte und vergängliche Materialien, z.B. Weidenzweige und Papier.
Für seine künstlerische Arbeit erhielt Bücheler bereits verschiedene Auszeichnungen.
Hintergrund
„GFK“ ist als Abkürzung für sehr unterschiedliche Begriffe gebräuchlich. Hier steht GFK für glasfaserverstärkten Kunststoff (Fiberglas), einem sehr widerstandsfähigen und gleichzeitig elastischen Material.