Waschkau, Detlef - wachsen
Skulptur,
2009
Bildrechte: Michael Robionek
Bildrechte: Michael Robionek
Zum Objekt
Der Berliner Künstler Detlef Waschkau bearbeitete im Mai 2009 eine etwas schräg gewachsene Pappel unweit vom Krankenhaus Bergmannsheil. Dem Verlauf des Stammes folgend hat er vier sich nach oben verjüngende ovale Formen herausgearbeitet, die teilweise mit weißer, roter und grüner Farbe übermalt sind. Wie bei vielen seiner Arbeiten parallelisiert Waschkau bei seinem Werksprozeß Malerei und Bildhauerei. Dabei überlagern und durchdringen sich plastische und malerische Arbeitsschritte und lassen ein Kunstwerk im Grenzbereich von Malerei und dreidimensionaler Gestaltung entstehen.
Zum Künstler
Detlef Waschkau, 1965 in Hannover geboren, studierte von 1985 bis 1992 an der Fachhochschule Aachen im Fachbereich Design mit dem Schwerpunkt Bildhauerei und Plastik. Anschließend setzte er sein Studium an der Hochschule der Künste in Berlin im Bereich Bildende Kunst und Bildhauerei fort und schloß dort 1995 als Meisterschüler von Prof. Joachim Schmettau ab. Bereits 1996 erhielt Waschkau ein Stipendium der Stiftung Kulturfonds. Seit 2002 erweitern regelmäßige Japan-Aufenthalte seinen Horizont. Detlef Waschkau lebt und arbeitet in Berlin.
Hintergrund
Detlef Waschkau schuf die Baumskulptur Nr. 17 für das 1993 vom Kunstverein Gelsenkirchen ins Leben gerufene und sich seither sukzessive weiterentwickelnde Projekt „Kunst am Baum“. Wie bei der sogenannten „Kunst am Bau“ wird hier der museale Rahmen verlassen und der öffentliche Raum gesucht, um zufällige Begegnungen mit Kunst zu ermöglichen.
Als Standort für das Skulpturenprojekt wurde der Bereich des Schloßparks Berge, westlich der Adenauerallee und nördlich des Sees von Schloß Berge zur Verfügung gestellt. Dort vorhandene kranke, überalterte und verkehrsgefährdende Bäume, die ohnehin gefällt werden sollten, wurden zur künstlerischen Bearbeitung frei gegeben. So konnten unmittelbar vor Ort in der Auseinandersetzung mit dem lebenden, noch verwurzelten „Material“ und der Umgebung interessante Konzepte entstehen, die sich auf vielfältige Weise mit der Verbindung von Kunst, Mensch und Natur auseinandersetzen. Insbesondere die Vergänglichkeit des Materials und das Pflanzenwachstum im direkten Umfeld wirken in die Gestaltung mit ein. Die Baumskulpturen verändern sich fortwährend, werden Teil der Umgebung sowie natürlicher Verwitterungsprozesse und verweisen auf diesem Wege auf Werden und Vergehen der Dinge. Vorgesehen ist, daß alljährlich eine neue Skulptur hinzukommt: Anstelle einer mühevollen und letztlich nicht realisierbaren Konservierung sind für die „Kunst am Baum“ immer neue Ideen gefragt