Hanakam, Markus - Bilder am Kanal
Objekt,
2010
Eine der Tafeln von Markus Hanakam .
Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Markus Hanakam - Bilder am Kanal.
Zum Objekt
Auf Spaziergängen entlang des Kanals hat Markus Hanakam auf einfachen, linierten Notizzetteln notiert, was er gefunden hat. Er hat nichts Wichtiges notiert, sondern das festgehalten, was andere Spaziergänger verloren oder weggeworfen haben. Sein Vorgehen entspricht dabei der Beiläufigkeit des Beobachtens.
Diese kleinen Notizen bekommen in ihrer Monomentalität auf den 5,95 x 3,4m großen Tafeln entlang des Kanals eine eigentlich unangemessene Wichtigkeit. Gleichzeitig aber auch eine literarische und soziologische Qualität. Der Blick wird somit auf die Geschichten hinter den Fundstücken gerichtet, und die Phantasie der Besucher und Flaneure wird angeregt. Die Schilder, die eigentlich Spaziergängern und Schiffern Orientierung bieten, werden hier völlig zweckentfremdet – sie sind Markierungen und Zeichen der Kultur und der Wahrnehmung. Entlang des Kanals platziert werden die kurzen Wortfetzen zu Irritationen und regen zu neuen Assoziationen auf.
Zum Künstler
Markus Hanakam wurde 1979 in Essen geboren. Zuerst studierte er an der Universität Essen, bevor er an die Universität für Angewandte Kunst Wien wechselte und hier ein Diplom in Kunst und Designpädagogik und bei Erwin Wurm ein Diplom in Bildhauerei machte. Seit 2004 arbeitet er verstärkt im Künstlerduo „Hanakam&Schuller“. Verschiedene internationale und nationale Ausstellungen und Preise zeichnen die Arbeiten aus.
Hintergrund
Das Projekt „Bilder am Kanal“ versteht sich als „Künstlerisches Leitsystem“, das den für die Region so wichtigen Rhein-Herne-Kanal akzentuieren möchte. 2010 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, in dem durch jeweils fünf Entwürfe imposante Zeichen am Kanal gesetzt werden sollten, und so ein neuer und freierer Blick auf den eigentlich schon wohlbekannten Kanal ermöglicht werden sollte.
Ausgewählt wurden Bernd Zamel, Markus Hanakam und das Künstlerduo Petra Weifenbach und Axel Siefer, die insgesamt 15 großformatige Tafeln gestalteten, die entlang des Kanals aufgestellt wurden. Der Ort der Vernissage am 17. Juni 2010 gab der Ausstellung einen angemessenen Rahmen in maritimem Ambiente. An der Kaimauer des Stadthafens Recklinghausen waren alle Werke als Entwürfe ausgestellt und konnten von Gästen und Interessierten im Vergleich betrachtet werden.