29.11.2009 - 24.01.2010 - „Die Bildende Kunst und theatralische Ereignisse im Musiktheater Gelsenkirchen“
Das Kunstmuseum Gelsenkirchen konzentriert sich in dieser das Jubiläum des Musiktheaters Gelsenkirchen begleitenden Präsentation auf die Bildende Kunst, die an diesem Theater von Beginn an eine entscheidende Rolle spielte. Mit ausgesuchten Exponaten werden die fünf am Theaterbau beteiligten Künstler vorgestellt: Yves Klein, Norbert Kricke, Jean Tinguely, Paul Dierkes und Robert Adams. Entscheidend für die Einbindung der in den späten 50erJahren zum Teil noch unbekannten Künstler war das Konzept der Architekten Werner Ruhnau, Ortwin Rave und Max von Hausen, in einer Art „Bauhütte“ gemeinschaftlich zu leben, zu arbeiten und das „Baukunstgeschehen“ zu entwickeln. Dies wird mit Plänen, Objekten und Dokumenten aus dem Ruhnau-Archiv belegt. Darüber hinaus werden herausragende Positionen und Produktionen des Theaters beleuchtet, die Musiktheater-geschichte geschrieben haben. In Kurzporträts soll der acht Intendanzen seit Beginn der Spielzeit 1959/60 bis heute gedacht, ihre Intention durch ausgesuchte Produktionen veranschaulicht werden. Dazu gehört die Musiktheaterwerkstatt von Carla Henius ebenso wie das Wirken des Balletts unter Bernd Schindowski. Zur Veranschaulichung von historischem Bild- und Textmaterial werden Entwürfe für Bühnenbilder, Figurinen und Kostüme zu ausgewählten Produktionen gezeigt.
21.02.2010 - 18.04.2010 - Der Kreis um Anton Stankowski
Die Idee stammt schon aus 2006, als von der Stankowski-Stiftung Stuttgart die große Retrospektive zum 100.Geburtstag von Anton Stankowski ausgerichtet wurde. Unter dem Titel „Der schräge Blick“ war damals im Kunstmuseum Gelsenkirchen ein umfassender Einblick in das grafische Gesamtwerk von Anton Stankowski (1906 - 1998) gegeben worden. Es wurden Arbeiten gezeigt, die sonst nur exemplarisch in der ständigen Sammlung präsentiert werden, ergänzt durch Leihgaben der Stiftung, die später zum Geschenk gemacht wurden. Jetzt ist geplant, Künstlerkollegen und Freunde von Anton Stankowski zu einer Ausstellung zusammen zu bringen. Unter dem Thema „Frei und Angewandt“ wurden mehr als 35 namhafte Künstlerkollegen von Anton Stankowski ausgewählt, die in engem Kontakt und künstlerischem Austausch zu ihm standen. Die Exponate stammen zum großen Teil aus der Stankowski-Stiftung in Stuttgart, aber auch aus anderen Museen und Privatbesitz. Ergänzend zu diesen Werken soll der enge Bezug zu Stankowski, vielleicht sogar der direkte Einfluss auf Arbeitsweisen und Ergebnisse, in der Ausstellung durch Fotos und Zitate veranschaulicht werden. Mehrere Partner haben sich inzwischen an das Projekt angeschlossen, dessen Auftakt hier in Gelsenkirchen sein wird.
17.03. - 15.08.2010 - Symbiosen - Grafik von Udo Scheel
Udo Scheel ist bekannt als Maler großformatiger komplexer Bilder. Mit Radierungen zu Texten von Paul Valéry trat er 1966 erstmals öffentlich als Grafiker in Erscheinung, arbeitete mehrfach für die Hamburger Griffelkunst, für Kunstvereine und das Land NRW. Von 1972 - 2005 war Udo Scheel Professor für Malerei und Grafik der Kunstakademie Münster.
Karl Otto Götz, der bekannte informelle Maler, über Scheels Grafik: "In seinen Radierungen kommt das Geheimnisvolle, Überraschende, Skurrile noch mehr zum Ausdruck als in seiner Malerei. Das mag zum Teil an seiner Technik liegen, denn Scheel arbeitet auf Kupferplatten und zwar sehr schnell. Der hohe Dichtegrad der feinen Strukturen erlaubt es ihm viele Einfälle gegenständlicher wie formaler Art unmittelbar unterzubringen, ohne sich dabei in ein unkontrolliertes Fabulieren zu verlieren. Denn von der Großkomposition her sind diese Blätter von fast klassischer Ausgewogenheit. Schaut man aber genauer hin, so ist es, als ob man von magischer Hand in einen verwilderten Garten voller Wunder, Überraschungen, Rätsel und Fallen hineingezogen wird "(Katalog des Landesmuseums Münster, 1975)". Bezogen auf den Radierzyklus "Symbiosen 2006" formuliert Jürgen Kottsieper (2009): "Aus der Undurchdringlichkeit surrealer Räume entwickeln sich Bilder der Undurchdringlichkeit des menschlichen Verhaltens und der menschlichen Beziehungen".
12.09.2010 - 07.11.2010 - Kunst trifft Nachhaltigkeit - Arte sustenibile uno
Dies ist eine Wanderausstellung im Rahmen der Weltdekade der Vereinten Nationen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Das Projekt mit Werken deutscher und ausländischer Künstler widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit in der bildenden Kunst. Im Sinne der Generationengerechtigkeit sollen Ressourcen auf diesem Planeten geschützt, Rohstoffe möglichst recycelt und Problemstoffe gemieden werden. Klimawandel, Ozonloch, Artensterben, Wüstenbildung, Müll und Schadstoffe sind nur einige der Themen, die durch künstlerische Positionen und Exponate belegt werden. Als Beispiel für erneuerbare Energien stehen windkinetische Objekte oder Solarkunst. Recyclingkunst aus aller Welt ist ebenso vertreten wie Arbeiten aus nachwachsenden Rohstoffen wie heimischen Hölzern, Kombucha-Teepilzen oder Süßwasseralgen. Die menschliche Antriebsenergie wird benötigt bei den besonderen Fahrrädern, die präsentiert werden, wie Ruderrad, Liegerad, Conference Bike, Janustandem oder das Pferd. Künstler, Designer, Kunstgruppen und Initiativen beteiligen sich an der alle Gattungen umfassenden Schau zur „Arte sustenibile uno“.
Der Zeitraum der Ausstellung ist so gewählt, dass auch die Teilnehmer des Europäischen Märchenkongresses 2010 in Gelsenkirchen die Möglichkeit eines Besuchs haben.
19.09. - 21.11.2010 - 3 Lilien für die Damen von Nidau. Glasmalerei - Installation von Uta Rings
Die Kölner Künstlerin Uta Rings wird mit einer Rauminstallation im Kunstraum des Museums zu Gast sein, wobei sie eine eigens für den pavillonartigen Raum konzipierte Glasmalerei vorstellt. Die Präsentation steht in Kooperation mit dem LVR LandesMuseum Bonn und dem Stadtmuseum Siegburg, die jeweils unterschiedliche Arbeitsbereiche der Künstlerin zeigen. Uta Rings (geb. 1962 in Kassel) absolvierte ihr Kunststudium in Paris, Stuttgart und Hamburg bei Professor G. Graubner. Obwohl sie mit verschiedenen Medien und Gattungen arbeitet - Leinwandbilder und Objekte, Aquarelle, Fotografien und Diaprojektionen - ist die Malerei mit dem Schwerpunktthema Farbe das verbindende Element. Gern lässt sich die Künstlerin von den architektonischen und atmosphärischen Gegebenheiten des Ausstellungsortes inspirieren. Im Kunstraum plant Uta Rings Malereien mit übereinander gelagerten transparenten Schichten für die großen Fensterfronten. Die Kantenformen der Fensterrahmen werden in die Malerei integriert und transformiert. Dabei beeinflussen Lichtverhältnisse, Tageszeiten und Wetterverhältnisse entscheidend die Erscheinungsform der Farbe.
Im hinteren Museumsfoyer finden Begleitausstellungen statt, die auf Kunstprojekte außerhalb der Museumsräume verweisen. Hierzu gehört die Fortsetzung der Kunstvereinsreihe "Kunst am Baum". Im Frühjahr 2010 wurde im Skulpturenpark der Berger Anlagen an der Adenauerallee der 18. Standort für die künstlerische Gestaltung eines gefällten Baumes der in Dortmund geborene und in Castrop-Rauxel lebende Künstler Jan Bormann beauftragt, der die Arbeit ein "Gespräch der Baumgeister" inszenierte. Die Begleitausstellung hierzu läuft vom 20.06. - 29.08.2010.
16.10.2010 - 13.02.2011 - „Dichter, die malen - Maler, die dichten“. No-tationen, Gedichte, Musik - Heinz-Albert Heindrichs
zum 80. Geburtstag
„Dichter, die malen - Maler, die dichten“, so nennt der Rimbaud Verlag Aachen eines seiner Ausstellungsund Leseprogramme, in das auch Heinz-Albert Heindrichs eingebunden ist. An verschiedenen Orten werden Autoren vorgestellt, die sowohl als Dichter wie als Maler oder Musiker bekannt sind, so etwa Ernst Meister und Karl Otto Goetz. „Heinz-Albert Heindrichs“, schreibt der Verlag, „hat eine seltene faszinierende Begabung, er ist Synästhetiker: seine Sinne arbeiten auf einzigartige Weise zusammen, sie lassen ihn Musik als Farbe sehen und zugleich in Worte fassen. Geordnet nach Themen, aber auch nach raffinierten Zahlenplänen, ergeben die zwölf Rimbaud-Bände ein Gesamtkunstwerk. … Es ist an der Zeit, dass die Doppelbegabung, die Heindrichs mit Autoren wie Goethe oder E.T.A. Hoffmann teilt, qualitativ erkannt wird.“
27.08. - 26.09.2010 - KinderKunstWerkstatt 2010 - Kulturgut Märchen
Das Sommerferienprogramm im Kunstmuseum Gelsenkirchen, das vom Kunstmuseum und von der Kunstschule Gelsenkirchen ausgerichtet wurde, endete am 27.8.2010 mit einem kleinen Abschlussfest. Sechs Wochen lang, vom 20. Juli bis zum 27. August 2010, tauchten die Kinder und Jugendlichen im Museum in fantastische Welten ein. Täglich wurden ihnen Märchen vorgelesen, die dann farbenfroh in vielen verschiedenen Techniken illustriert wurden. Jeden Tag kamen 50 bis 70 Kinder, um miteinander kreativ zu sein. Aus den entstandenen Werken mit den ungewöhnlichen Märchenmotiven ist Woche für Woche eine schillernde Ausstellung gewachsen. Die Arbeiten wurden von Kindern im Alter zwischen 4 und 11 Jahren gemacht und sind noch bis zum 26.09.2010 im Museum zu sehen. Im Oktober folgt dann eine weitere Ausstellung mit Arbeiten der Jugendlichen (12 - 17 Jahre), die in den Wochenkursen ebenfalls zu märchenhaften Themen gearbeitet haben. Das Programm wurde mit Unterstützung der ELE durchgeführt.
07.05.2010 - 20.06.2010 - Lebensläufe "Von hier und zurück"
Die "Lebensläufe" bilden eine feste Tradition im Ausstellungsgeschehen des Kunstvereins Gelsenkirchen. Zum Kulturhauptstadtjahr 2010 sind es zeitgenössische Künstler mit dem Geburtsort Gelsenkirchen, die mittlerweile nicht mehr hier leben, sondern auswärts Karriere gemacht haben. Sie werden eingeladen, sich in ihrer Geburtsstadt mit ihrem aktuellen künstlerischen Werk zu präsentieren.
Sämtliche Gattungen werden berücksichtigt: Malerei, Objektkunst, Skulptur, Installation, Multimedia und Fotografie.
Folgende Künstlerinnen und Künstler sind vertreten: Regina Albrecht (Essen), Hugo Boguslawski (Düsseldorf), Johannes Brus (Essen), Udo Dziersk (Wuppertal), Anke Erlenhoff (Köln), Bert Gossen (Brooklyn NY), Ute Köngeter (Aachen), Adolphe Lechtenberg (Düsseldorf), Peter Liedtke (Herne), Wolfgang Liesen (Essen), Maik und Dirk Löbbert (Köln), Jutta Nase (Berlin), Holger Nickisch (Amsterdam), Ulrike Piekenbrink (Eckernförde), Thomas P. Proffe (Berlin), Karl Rosenwald (Bochum), Hubert Sandmann (Essen), Gabriele Schade-Hasenberg (Berlin), Ulrike Stockhaus (Dortmund) und Eberhard Szejstecki (Bremen).
09.07.2010 - 22.08.2010 - Raum & Objekt - Teil 8
Seit 1999 präsentiert der Kunstverein Gelsenkirchen in loser Folge zeitgenössische Objekt- und Installationskunst in einer Gruppenschau im Kunstmuseum Gelsenkirchen.— Zu den Teilnehmern gehören diesmal Benedikt Birkenbach (Troisdorf), Stephan Marienfeld (Hattingen), Jochen Mura (Aachen), Sun-Rae Kim (Hannover), Hyun-Mee Ahn (Düsseldorf) und Martin Pfeifle (Düsseldorf). Der Schwerpunkt dieser Künstler liegt im Bereich Installation, Objektkunst und Skulptur.
26.11.2010 -23.01.2011 - „Kohlen-Kunst-Transfer“
Gahlenscher Kohlenweg - von der Kunststraße zur Straße der Kunst
Zum Abschluss des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 sollen die Künstler, die sich mit künstlerischen Arbeiten am Projekt „Gahlenscher Kohlenweg“ beteiligt hatten, in einer Gruppenschau präsentiert werden. Zu den Teilnehmern gehören Hermann J Kassel (Mechernich), Nol Hennissen (Bochum), Thomas Klegin (Schwerte), Ralf Witthaus (Köln), Helmut Bettenhausen (Herne), Kirsten Kaiser (Münster), Dirk Schlichting (Herne), Klaus Dauven (Kreuzau), Uwe Gelesch/Ulrich Daduna (Gelsenkirchen) und Peter Grzan (Dülmen). Die fünf Kunstvereine Virtuell-Visuell e.V. aus Dorsten, Kunstverein Gelsenkirchen e.V., Bochumer galerie januar e. V., Herner Förderverein Unser Fritz 2/3 e.V. und der Kunstverein Hattingen e. V. haben 2009/2010 mehrere Kunstprojekte entlang des Gahlenschen Kohlenweges initiiert. Werke zeitgenössischer Kunst sollen die historische Trasse, den 1766 angelegten Wirtschaftsweg zwischen Hattingen, Bochum, Herne, Gelsenkirchen und Dorsten aktualisieren. Auf diese Weise soll der Wandel des Ruhrgebietes von der Industrialisierung zur Kulturmetropole Kunst exemplarisch aufgezeigt werden.