Im Mittelpunkt der aktuellen Grafikschau steht der französische Karikaturist und Maler Honoré Daumier. Sein Werk entstand im Frankreich des 19. Jahrhunderts, das von politischer Repression und kleinbürgerlicher Illusion im autoritär geführten zweiten Kaiserreich geprägt war.
Daumier war in Frankreich als Karikaturist bekannt und beeinflusste die Entwicklung der politischen Satire nach ihm. Seine in lockerem Strich ausgeführten Kommentare zur aktuellen Lage in Politik und Gesellschaft veröffentlichte er unter anderem in der Zeitschrift „Le Charivari“, ein als politisch harmlos getarntes Witzblatt. Um der strengen Zensur zu entgehen, zeigte er häufig Alltagssituationen mit klischeehaften Charakteren und Vertretern der bürgerlichen Gesellschaft, von denen viele aus den sozialen Missständen Profit zogen. Aber auch die staatliche Obrigkeit entging seinem beißenden Spott nicht.
Ausgestellt sind originale Zeitungskarikaturen von Honoré Daumier aus dem Grafikbestand des Kunstmuseum Gelsenkirchen.