Der Kontruktivismus entstand vor gut 100 Jahren und ist eine Kunst, in der Farben, Linien, Formen und Flächen wichtig sind. Es sind nicht Gegenstände, Tiere, Personen oder Landschaften dargestellt, wie auf den anderen Kunstwerken, die ihr schon aus unserem Haus kennengelernt habt. Oftmals zeigen die konstruktiven Kunstwerke einfache geometrische Formen, wie ihr sie aus dem Kindergarten und der Grundschule kennt. Die Künstler haben sich dabei sehr mit der Mathematik beschäftigt. Entscheidend ist der Aufbau eines Bildes, also die Konstruktion, so der Name der Kunstrichtung. Kombination und Gegenüberstellung der Formen, Platzierung auf einer Fläche, gegeneinander, miteinander, sich überlagernd und vieles mehr.
Eine typische Konstruktion seht ihr auf dem Werk „Komposition A 17“ von dem Künstler Laszlo Moholy-Nagy aus unserer Sammlung. Da er das Bild Komposition nennt, könnte man sagen, er hat das Werk wie ein Dirigent komponiert. Auch in der Musik passt nicht jede Note zur anderen, auch hier ist der Aufbau der Töne entscheidend, sowie in der Kunst die Zusammensetzung der Formen. Was ihr auf dem Bild von Moholy-Nagy seht, ist ein schwarzer Kreis, der ganz bewusst nicht in der Mitte des Bildes sitzt, sondern ein wenig seitlich seinen Platz gefunden hat, und verschieden farbige schmale Rechtecke oder Streifen. Achtet darauf, was farblich passiert, wenn diese sich oder den Kreis überlagern.
Hier unsere konstruktiv-kreative Aufgabe für euch und eure Familie: Schneidet aus unterschiedlich farbigem Papier verschiedene Formen in unterschiedlichen Größen. Neben einer Kreisform und einem Viereck gibt es ja noch eine weitere ganz bekannte Form. Jede/r aus eurer Familie bekommt mehrere Teile. Der Reihe nach legt ihr jeweils eine Form in die Mitte. Ihr überlegt, wie soll eure Form zu den bereits anderen liegen, mit Abstand oder sich berührend oder vielleicht sich sogar überschneidend? Nach und nach entsteht so euer Familien-Kunstwerk, das übrigens jedes Mal neu aussehen kann.
Eine Fortsetzung oder Variante, wieder für die ganze Familie: Jede/r sucht sich eine Form aus. Achtet darauf, dass es verschiedene Formen sind, und sowohl große als auch kleine vorkommen. Ihr nehmt die Form als Schablone und zeichnet sie auf ein Papier. Dann reicht ihr eure Form im Kreis weiter und bekommt so jeweils eine neue. Jetzt überlegt genau, an welcher Stelle diese Form vorkommen soll, vielleicht überlagernd zur anderen? So wechselt ihr, bis ihr jede Form mal in den Händen hattet. Dann malt ihr die Formen mit verschiedenen Farben aus, aber achtet darauf, mit einer Farbe immer nur bis zur nächsten Linie, dann wählt ihr eine neue Farbe. So berücksichtigt ihr auch die Überschneidungsflächen.
Fotos der Werke könnt ihr wie immer gern an uns senden!