Nicht nur der Theaterbau am Gelsenkirchener Kennedyplatz ist mehrfach preisgekrönt - auch die Menschen, die das Theater mit Leben füllen, leisten eine ausgezeichnete Arbeit vor Ort. Seit der Spielzeit 2008/2009 ist Michael Schulz Generalintendant am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Er war Spielleiter und Regisseur am Staatstheater Kassel, von 1997 bis 2001 Oberspielleiter am Aalto-Musiktheater in Essen, anschließend ab der Spielzeit 2002/2003 sechs Jahre Operndirektor am Deutschen Nationaltheater Weimar. Als Gastregisseur arbeitete Michael Schulz unter anderem an der Komischen Oper Berlin, dem Aalto-Musiktheater, den Theatern in Bremen, Gelsenkirchen, Osnabrück, Neustrelitz und beim Internationalen Opernfestival Miskolc, an der Kammeroper Schloss Rheinsberg und beim Festival Mecklenburg-Vorpommern.
Generalintendant Michael Schulz hatte übrigens sieben Vorgänger am Musiktheater im Revier: Auf Gründungsintendant Hans Hinrich (1958-1966) folgte Günter Roth (1966-1971), der den Namen „Musiktheater im Revier” erfand, Günter Könemann (1971-1977) setzte verstärkt auf Musicals, Claus Leininger (1977-1986) holte den Ballettdirektor Bernd Schindowski ans Haus, Mathias Weigmann blieb nur kurz (1986-1988). Ludwig Baum (1988-2001) ließ das MiR mit den Wuppertaler Bühnen zum „Schillertheater NRW” fusionieren. 2001 trennten sich die Wege beider Theater wieder, Peter Theiler (2001-2008) übernahm das Regiment am MiR – und übergab den Staffelstab 2008 an Michael Schulz.
Von 1978 bis 2011 war das Musiktheater im Revier Wirkungsstätte des Ballets Schindowski. Bernd Schindowski choreografierte über 80 Ballette für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. 1980 wurde er mit dem Förderpreis des Landes NRW für junge Künstler bedacht. Zu seinem 25. Jubiläum in der Spielzeit 2002/2003 erhielt Bernd Schindowski den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen sowie den Gelsenkirchener Theaterpreis. Seine Nachfolgerin ab der Spielzeit 2012/2013 - Bridget Breiner - führte die erstklassige Ballettarbeit am MiR fort: 2013 und 2015 wurde sie für Ihre Inszenierungen „Ruß“ und der Tanz-Opern-Kollaboration Charlotte Salomon: Der Tod und die Malerin jeweils mit dem renommierten Deutschen Theaterpreis DER FAUST gewürdigt.
Mit der Spielzeit 2019/20 wechselte Bridget Breiner als Ballettdirektion zum Staatsballett Karlsruhe. In Gelsenkirchen folgte ihr der Italiener Giuseppe Spota, der seine Ausbildung als Tänzer an der Scuola del Balletto del Sud und der Scuola del Balletto di Toscana absolvierte und nach diversen Engagements 2009 als Mitglied der Gauthier Dance Company Stuttgart nach Deutschland kam. Während seines Engagements am Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden kreierte Stephan Thoss für Giuseppe Spota die Hauptrolle in seinem Ballett „Blaubarts Geheimnis“. Für diese Interpretation wurde Spota mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Bester Darsteller Tanz” ausgezeichnet. Seit der Spielzeit 19/20 ist Giuseppe Spota nun Direktor des Gelsenkirchener Balletts, das seither „MiR Dance Company Gelsenkirchen“ heißt.
Das Hausorchester des Musiktheaters im Revier ist auch Landesorchester in NRW: Die Neue Philharmonie Westfalen (NPW) ging 1996 aus der Fusion des Philharmonischen Orchesters der Stadt Gelsenkirchen und des Westfälischen Sinfonieorchesters Recklinghausen hervor. Als erster Generalmusikdirektor wirkte von 1997 bis August 2007 der österreichische Dirigent Johannes Wildner, der inzwischen zum Ehrendirigenten des Orchesters ernannt wurde. Ihm folgte im Sommer 2007 der Mecklenburger Heiko Mathias Förster. Seit 2014 ist der gebürtige Gelsenkirchener Rasmus Baumann Generalmusikdirektor des Klangkörpers, zuvor war er bereits als Chefdirigent des Musiktheaters im Revier dem Haus verbunden.