Das Rathaus Buer ist das Technische Rathaus der Stadt Gelsenkirchen. Hier befinden sich die Referate Stadtplanung, Vermessung und Kataster, Bauordnung und Bauverwaltung, Hochbau und Liegenschaften, Verkehr sowie der Vorstandsbereich Planen, Bauen, Umwelt und Infrastrukturbetriebe. Außerdem ist das Rathaus Buer Standort eines BÜRGERcenters. Doch das ist längst nicht alles, dieses Gebäude ist viel mehr.
„Wenn ich den Turm des Rathauses Buer sehe, dann weiß ich, dass ich zu Hause bin“, ist oft von Bürgerinnen und Bürgern zu hören, deren Heimatgefühle vor allem dem Norden Gelsenkirchens gelten. Der mit dem Einbruch der Dunkelheit blau illuminierte, rund 64 Meter hohe Rathausturm ist zweifellos das Wahrzeichen des Stadtteils Buer. Im Jahr 1912 stellte die aufstrebende und noch selbstständige Stadt Buer ihr Rathaus im wilhelminischen Stil fertig. Damals stand es eher am Rande der rasch wachsenden Stadt.
Nach der Vereinigung 1928 von Buer, Horst und Gelsenkirchen tagte zwar noch der Rat der Stadt bis 1961 überwiegend im Rathaus Buer. Doch zum Sitz des Oberbürgermeisters wurde bereits das Hans-Sachs-Haus im Süden Gelsenkirchens.
Mit der Stadt wuchs auch das Rathaus. In den 1950er Jahren erhielt es einen Anbau.
Der Rathausturm ist nicht irgendein Turm, weil er für viele Menschen ein Heimatsymbol ist. Doch nicht nur er ist etwas Besonderes. Dazu gehört auch der „Beamtenbagger“. So wird der 1954 in Betrieb genommene, aber längt stillgelegte Paternoster des Hauses, auch genannt. Er ist fast noch im originalgetreuen Zustand und steht unter Denkmalschutz.
Auch die Kunst gehört zum Haus. Das Bronzerelief des Halfmannshof-Künstlers Hubert Nitsch ziert den Eingang des Anbaus am Goldbergplatz. Es hat das Thema „Arbeit, Familie und Kunst“ in Gelsenkirchen. In der Eingangshalle sind acht große Glasfenster eines weiteren Halfmannshof-Künstlers zu sehen. Eduard Bischoff hat Fenster entworfen, die Tätigkeiten der Hauptämter einer Stadtverwaltung zeigen. Eines stellt zum Beispiel eine Figur mit Schlüssel und Waage dar und steht für die Stadtkämmerei.
Das Rathaus mag architektonisch etwas im Schatten des Hans-Sachs-Hauses stehen. Doch im Herzen mancher Bürgerinnen und Bürger hat es seinen besonderen Platz.