Es können in Familien vielfältige Alltagsprobleme und Konflikte auftreten. Manche Familien brauchen für einen gewissen Zeitraum eine Unterstützung bei der Erziehung der Kinder und dem Zusammenleben, wenn sie allein nicht mehr zurechtkommen oder alles zu herausfordernd ist.
Das Jugendamt vermittelt geeignete Unterstützungsmaßnahmen, die sogenannten Hilfen zur Erziehung. Diese sind sehr vielfältig und vom Unterstützungsbedarf der Familien abhängig.
Bei vielen Themen wie Erziehung, Entwicklung von Kindern, Konflikten in der Familie, Schulproblemen, Trennung- und Scheidung, Schule und Leistung, Verhaltensauffälligkeiten, Problemen miteinander erhalten Eltern, Kinder und Jugendlichen Beratung bei den Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Eltern Unterstützung.
Die Beratung ist kostenlos und unterliegt der Schweigepflicht.
Für Familien, die intensivere und längerfristige Unterstützung benötigen, können auf Antrag andere intensivere Hilfen vom Jugendamt angeboten werden:
Wenn Verhaltensprobleme bei Kindern und Jugendlichen im sozialen Miteinander im Vordergrund stehen, kann eine Teilnahme an der Sozialen Gruppenarbeit helfen. Durch gruppenpädagogische Konzepte wird soziales Lernen in einer Gruppe gefördert.
Bei Schwierigkeiten, wo eine Beratung oder eine soziale Gruppenarbeit nicht helfen konnten, können sozialpädagogische Fachkräfte auch in den Haushalt einer Familie kommen, um direkt vor Ort in schwierigen Situationen zu unterstützen und Anleitungen in Erziehungsfragen zu geben. Sie helfen in Alltagsfragen und –aufgaben, unterstützen Eltern bei Fragen und Problemen in der Erziehung. Helfen Kindern und Jugendlichen in ihren Familien, mit ihren Freunden und Freundinnen sowie in der Schule klarzukommen.
Diese Hilfe wird Sozialpädagogische Hilfe genannt.
In Situationen, in denen die Unterstützung im Lebensumfeld der Familien nicht ausreicht, gibt es die Möglichkeit von Tagesgruppen für Schulkinder. Die Hilfe ersetzt nicht die Erziehung in den Familien, sondern erhält, entlastet, ergänzt und fördert diese. Die Erziehung in einer Tagesgruppe unterstützt die Entwicklung von Kindern durch soziales Lernen in der Gruppe und Begleitung der schulischen Förderung. Die Arbeit mit den Eltern und den Kindern soll den Verbleib in der Familie sichern. In der Regel werden die Kinder nach direkt nach Schulende bis in den Nachmittgasbereich betreut.
Es gibt Situationen in Familien, die ein Zusammenleben nicht mehr möglich und es erforderlich machen, Kinder und Jugendliche in einer Einrichtung über Tag und Nacht (stationäre Hilfe) zu betreuen. Durch die Verbindung von Alltagserleben und gezieltem pädagogischen Handeln versucht die stationäre Erziehungshilfe die Rückkehr in die eigene Familie zu ermöglichen. Hierzu bedarf es aber auch der aktiven Mitarbeit der Eltern.
Es gibt viele unterschiedliche Formen der stationären Erziehungshilfe. Eine mögliche Unterbringung wird im Einzelfall gemeinsam mit den Familien besprochen und geprüft.
Zudem gibt es noch weitere, individuell angepasste Hilfen zur Erziehung.