Wer von Zwangsehe bedroht oder Zeuge von Zwangsheiraten wird, braucht häufig schnelle Hilfe. Seit Februar 2012 gibt es das Gelsenkirchener „Netzwerk Zwangsehe“. Dort haben sich verschiedene Fachleute zusammengeschlossen, um Menschen zu helfen, die gegen ihren Willen verheiratet werden sollen oder bereits in solchen erzwungenen Ehen leben.
Eine Zwangsehe ist eine Eheschließung, bei der die Frau, der Mann oder das Paar durch Druck, Androhung oder Anwendung von Gewalt zur Zustimmung bewegt wird bzw. werden. Einen Menschen mit diesen Mitteln zur Heirat zu zwingen ist nach § 237 StGB strafbar.
Was kann ich als Lehrkraft unternehmen, wenn eine Schülerin Sorge hat, in den Ferien verheiratet zu werden? Welche Rechte habe ich als Betroffene im Standesamt? Wer berät mich, wenn ich mich nach einer unter Zwang geschlossenen Ehe trennen möchte? Diese und mehr Fragen müssen im Alltag möglicherweise sehr schnell beantwortet werden. Manchmal kann gutgemeinte, aber nicht ausreichend durchdachte Hilfe sogar zu einer Verschlimmerung der Lebenssituation von Betroffenen werden.
Sind Sie ein Mädchen, eine junge Frau oder ein Junge, ein junger Mann und aktuell von einer möglichen Zwangsheirat bedroht? Hier können Sie Rat und Hilfe finden:
Das lokale Netzwerk Zwangsehe ist dem Präventionsrat Gelsenkirchen (PräGE) angegliedert und wird von der Gleichstellungsstelle und dem Mädchenzentrum e.V. koordiniert.