Barrieren und Hindernisse sind in unserem Alltag für viele Menschen in unterschiedlicher Weise erleb- und fühlbar. Nicht nur Menschen mit Behinderungen stoßen in ihrem Alltag immer wieder auf Barrieren.
Auf Probleme und Hindernisse stoßen:
- Eltern mit Kinderwagen
- ein Kleinkind, das gerade erst Treppensteigen lernt
- Sehbehinderte, die verzweifelt nach einem für ihn lesbaren Hinweisschild suchen
- Menschen mit Leseschwäche, die vor dem Fahrscheinautomaten kapitulieren
- Menschen, die mit Gipsbein oder Gipsarm aus dem Krankenhaus entlassen werden
- Reisende, die nach ihrem Urlaub alle Hände voll Reisegepäck haben
- Menschen, deren Leibesfülle sie nicht nur beim Treppensteigen ins Schwitzen bringt, für die aber auch schmale Türen ein Hindernis darstellen
- Senioren und Seniorinnen, die mit einem Rollator oder einer Gehhilfe unterwegs sind
- Hörbehinderte, die beim Kinobesuch mit Freunden nur wenig zu hören bekommt
- Menschen, die durch ihr Gelenkrheuma Schwierigkeiten haben, kleine Knöpfe zu drücken oder mit der Karte Geld abzuheben
All diese Menschen haben eins gemeinsam: Sie möchten ein eigenständiges Leben führen Sie möchten sich ohne Hilfe frei bewegen können und die Entscheidung, was sie tun oder wohin sie gehen wollen, nicht von Stufen, zu kleinen Tasten oder zu kleiner Schrift einschränken lassen. Damit das möglich ist, sind sie auf eine barrierefreie Umwelt angewiesen. Diese vielfältigen Barrieren abzubauen, ist Aufgabe der gesamten Stadtgesellschaft, von Rat und Verwaltung.
Bedingt durch den demografischen Wandel gewinnt eine barrierefreie Stadtgestaltung zunehmend an Bedeutung. Es setzt sich mehr und mehr das Leitbild des "Design für Alle" durch. "Design für Alle" kommt allen Menschen zugute und ist daher nutzerfreundlich und auch wirtschaftlich vernünftig.
Seit März 2009 ist in Deutschland das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-Behindertenrechtskonvention) verbindlich. Ziel des Übereinkommens ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten. In einer inklusiven Gesellschaft sollen alle Menschen von Anfang an dazugehören, niemand soll ausgegrenzt werden. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass bauliche Barrieren weitgehend vermieden und, wo vorhanden, nach und nach abgebaut werden.
Gelsenkirchen versteht sich als eine Stadt mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein für eine umfassende Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am städtischen Leben.