Im öffentlichen Leben des Ruhrgebiets spielten rasch nach der Befreiung vom Nationalsozialismus Vertreter der politischen Parteien wieder die Hauptrolle. Beim Wiederaufbau des Parteiensystems im Ruhrgebiet waren die Verhältnisse der Weimarer Zeit Anknüpfungspunkt. In den ersten Nachkriegsmonaten und -jahren entstanden zunächst mit einigen Veränderungen die alten politischen Lager der späten 1920er und frühen 1930er Jahre entlang der alten Konfliktlinien wieder. Trotz der 12jährigen Unterdrückung zeigten die politischen Lager eine erhebliche Anpassungsfähigkeit an die gewandelten Verhältnisse der Nachkriegszeit.
Kern der Wiedergründung der Sozialdemokratie waren die alten sozialdemokratischen Traditionsmilieus. Die ersten Mitglieder und die maßgeblichen unteren und mittleren Funktionäre der Nachkriegs-Sozialdemokratie waren also überwiegend von der alten Tradition der Weimarer SPD geprägt und knüpften an die überlieferten Verhaltensweisen an. Da viele Sozialdemokraten, die schon vor 1933 kommunalpolitische Erfahrungen gesammelt hatten, frühzeitig Kontakt mit der Militärregierung aufnahmen und mit kommunalen Aufgaben betraut wurden, gewannen in der Sozialdemokratie die schon vor 1933 führenden Sozialdemokraten rasch wieder an Einfluss. Sozialstrukturell blieb die SPD in den 1950er Jahren überwiegend Arbeiterpartei.
Die Ruhr-KPD wurde wie die SPD in personeller und programmatischer Kontinuität zur kommunistischen Bewegung der Endphase der Weimarer Republik aufgebaut. Die KPD mit ihren Nebenorganisationen konnte gerade im Ruhrgebiet noch einmal, allerdings schwächer als zu Weimarer Zeiten, an ihre milieuhaften Strukturen anknüpfen. Zunächst gelang es der KPD und insbesondere auch der Freien Deutschen Jugend (FDJ), neben dem überlebenden Kern des früheren kommunistischen Lagers neue Bevölkerungsgruppen anzusprechen. Der von den Kommunisten propagierte demokratische Sammlungsgedanke entsprach den Vorstellungen vieler Menschen, die sich eine Überwindung des Faschismus und eine Neuordnung nur in gemeinsamer Anstrengung verschiedener Bevölkerungsgruppen vorstellen konnten. Besonders groß war der Einfluss der KPD in Teilen der Gewerkschaften, insbesondere in der Industriegewerkschaft Bergbau. Bis gegen Ende der 1950er Jahre, auf einzelnen Schachtanlagen auch darüber hinaus, spielten kommunistische Betriebsräte noch eine Rolle. Aber nach erfolgreichen betriebspolitischen Bemühungen mit einer eigenen Betriebsgruppenarbeit waren Sozialdemokraten schon um 1948 in Betriebsräten und Gewerkschaftsorganisationen der Montanindustrie des Ruhrgebiets dominant. Nachdem die Vereinigung zwischen KPD und SPD in den Westzonen am Widerstand der Sozialdemokraten gescheitert war, orientierten sich die Kommunisten im aufkommenden Kalten Krieg stärker an der Entwicklung der sowjetisch besetzten Zone bzw. der DDR. Daher brachen viele der neu gewonnenen Mitglieder mit der kommunistischen Bewegung, die mit der Rechtfertigung der Politik der UdSSR ihre Glaubwürdigkeit als Protagonist gesellschaftlicher Neuordnungsvorstellungen verlor und sich innerlich stalinisierte.
Überlebende aus der christlich-katholischen Arbeiterbewegung und dem katholischen Vereinswesen, katholisch orientierten Gruppen aus dem Mittelstand und überlebende Honoratioren der ehemaligen Zentrumspartei konnten wie Sozialdemokraten und Kommunisten personell, organisatorisch und ideologisch an Weimarer Traditionen anknüpfen. In den ehemaligen Zentrums-Hochburgen in Rheinland und Westfalen, so auch in Gelsenkirchen, entstand aber zunächst nicht das Zentrum neu, sondern es wurden politische Vereinigungen gegründet, die dem Gedanken einer interkonfessionellen, christlich orientierten Sammlungspartei folgten. In Gelsenkirchen lautete der Name "Christliche Vereinigung". Mit der Gründung der "Christlich Demokratischen Partei Westfalens" am 2. September 1945 in Bochum und der gleichzeitigen Gründung der rheinischen Landespartei gewann der Gedanke der interkonfessionellen Sammlung organisatorische Konturen. Kleinere Gruppen verfolgten parallel eine andere Zentrums-Traditionslinie, die einer katholisch-orientierten Partei. Der Gedanke einer Fortsetzung des Zentrumstradition wurde insbesondere aus den Kreisen der am Sozialkatholizismus Orientierten, die ein Zusammengehen mit den oft konservativen protestantischen Kräften ablehnten, und von Zentrums-Traditionalisten vorangetrieben. Letztlich existierten so bis in die 1950er Jahre, als das Zentrum dann weitgehend von der CDU aufgesogen war, Zentrum und CDU nebeneinander. Sowohl diese Spaltung als auch die Tatsache, dass die ehemals stark an Arbeiterinteressen orientierte sozialpolitische Ausrichtung des Zentrums in der stärker mittelständisch-bürgerlich geprägten CDU unter Adenauer wegen der gelungenen Integration deutschnationaler und wirtschaftsliberaler Kreise an Bedeutung verlor, trug zu einer Lockerung der Bindung von Teilen der katholischen Arbeiterschaft an die CDU bei. Symptomatisch waren die Konflikte zwischen Konrad Adenauer und dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Karl Arnold, der in Nordrhein-Westfalen und auch im Ruhrgebiet für eine "soziale Politik" in Anknüpfung an den Sozialkatholizismus und in Kooperation mit den Gewerkschaften stand. Die CDU im Ruhrgebiet blieb trotz der Aufnahme neuer Elemente strukturell überwiegend eine Fortführung des politischen Katholizismus, und diese Tendenz verstärkte sich noch mit dem Niedergang des Zentrums und dem Übertritt zahlreicher seiner Mitglieder und Funktions- und Mandatsträger zur CDU. Im CDU-Landesverband Westfalen-Lippe betrug der Katholikenanteil unter den Mitgliedern Anfang der 1980er Jahre noch 72,5%, unter den Funktionären lag er noch deutlich höher. Während die Landesverbände der CDU in Rheinland und Westfalen als gut organisiert galten, war die Partei bis in die 1960er Jahren auf der Kreisebene und in den Stadtteilen noch weitgehend Honoratiorenpartei geblieben. Darüber hinaus sank zusätzlich zur bereits in der Weimarer Zeit einsetzenden Säkularisierung der katholisch-konfessionelle Einfluss durch die Durchmischung der Ruhrgebietsbevölkerung und den Zuzug von Neubergleuten und Vertriebenen. Das Mobilisierungspotential für die CDU war also auch insgesamt geschrumpft und schrumpfte weiter. Dies schwächte mittel- und langfristig die CDU im Ruhrgebiet und in Gelsenkirchen.
Das alte protestantisch-nationale Lager war wegen seiner Verstrickungen in den Nationalsozialismus mit dessen Scheitern führungs- und perspektivlos geworden. Im Ruhrgebiet konnte die entstehende FDP nur kleine Teile des ehemals liberalen Bürgertums und einige Reste des nationalen Lagers, auch aus dem Umfeld der NSDAP, gewinnen. Da die SPD bei den ersten Wahlen vor der Gründung der Bundesrepublik insbesondere in der Emscher-Region zwei- bis dreimal höhere Wahlergebnisse als vor dem "Dritten Reich" erreichte, das katholische Lager bei relativ hoher Wahlbeteiligung leichte Gewinne zu verzeichnen hatte und die KPD nicht mehr an die Erfolge der krisenhaften Endphase der ersten deutschen Republik anknüpfen konnte, ist einzig die Vermutung plausibel, dass das parteipolitisch nicht reorganisierte nationale Lager sich nach 1945 in Teilen nun zur Sozialdemokratie wandte. Kurt Schumachers "nationaler Kurs" trug dazu bei, dass Teile des protestantisch-nationalen Lagers und auch eine Reihe von Vertriebenen und Flüchtlingen zur SPD fanden. Andere Teile des national-protestantischen Lagers übernahm die dem Anspruch nach interkonfessionelle CDU. Nach den ersten Klimaverbesserungen zwischen Sozialdemokratie und Protestantismus in den Nachkriegsjahren stellte für eine Reihe politisch aktiver Protestanten die "Gesamtdeutsche Volkspartei" (GVP), die sich gegen die Blockkonfrontation im Kalten Krieg wandte, eine wesentliche "Brücke" zur SPD dar. Der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann, der die CDU aus Protest gegen Adenauers Politik verlassen hatte, führte nach der Auflösung der GVP 1957 einen Teil ihrer Mitglieder, insbesondere ehemalige Aktivisten der Bekennenden Kirche sowie protestantische Akademiker und Intellektuelle, zur Sozialdemokratie. Die nordrhein-westfälische SPD gewann so wichtige Mitglieder wie Gustav Heinemann, Johannes Rau und Dieter Posser.