Nur eine verschwindend geringe Minderheit leistete aktiv Widerstand gegen den Nationalsozialismus wurde - dabei handelte es sich in Gelsenkirchen überwiegend um Kommunisten und Sozialdemokraten, aber auch um Menschen, die aus ihrem christlichen Glauben widerstanden. Große Teile der Arbeiterschaft integrierten sich aber in die Strukturen des "Dritten Reichs", so dass das NS-System von innen niemals ernsthaft gefährdet war. Die Masse der Bevölkerung erduldete die Herrschaft der Nationalsozialisten und passte sich an, nicht wenige unterstützten das System aktiv. Nach der Zerschlagung des organisierten Widerstandes um 1935/36 zogen sich die meisten Angehörigen der oppositionellen politischen Lager - von spektakulären Einzelfällen abgesehen - auf eine abwartend-passive Resistenz zurück. Eine solche Haltung war in familiären und manchen kirchlichen Schutzräumen, in gleichgesinnten Freundeskreisen und bisweilen auch am Arbeitsplatz möglich - es drohte jedoch stets die Denunziation.
Um 1936/37 beherrschten die Nationalsozialisten die lokale Gesellschaft weitgehend unangefochten - vor allem die Vollbeschäftigung in Folge des Rüstungsbooms trug zu hoher Zustimmung bei. Viele Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener beteiligten sich an der rassistischen Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung, profitierten auch von deren Drangsalierung, Verfolgung und schließlich auch deren Beraubung und Deportation. Bis zur Wende im Zweiten Weltkrieg um 1942 fand der vermeintlich erfolgreiche Nationalsozialismus zahlreiche Mitläufer und auch Anhänger in der Gelsenkirchener Bevölkerung, die trotz der weiterhin nicht einfachen Lebensumstände der Arbeiterschaft der Illusion der Volksgemeinschaft folgte. Sportler wie die im "Dritten Reich" so erfolgreichen Schalker Fußballspieler ließen sich vom NS-System instrumentalisieren, Verwaltungen und Behörden vollzogen willig die verbrecherische Politik, die Masse der Bevölkerung sah während des Zweiten Weltkrieges über das massenhafte Leiden und Sterben zehntausender Zwangsarbeiter hinweg.
Die Gelsenkirchener Bevölkerung spürte den Krieg erst ab 1943 hautnah, als Flächenbombardements und strategische Luftangriffe gegen kriegswichtige Industrien, die in Gelsenkirchen stark konzentriert waren, begannen. Besonders die Großangriffe vom 6. November 1944 und vom 5. März 1945 richteten große Verwüstungen in Gelsenkirchen an. Ganze Stadtteile und viele Betriebe wurden zerstört. Betriebsverlagerungen, Familienevakuierungen und die sogenannte Kinderlandverschickung führten zu einer weitgehenden Entvölkerung der Stadt, in der vor allem die (männlichen) Arbeitskräfte und die zahlreichen Zwangsarbeiter zurückblieben. Die Kriegswirtschaft funktionierte bis kurz vor der Befreiung Gelsenkirchens durch amerikanische Truppen Ende März 1945 (Buer und Horst) bzw. Anfang April 1945 (Alt-Gelsenkirchen). Auch in der "Zusammenbruchsgesellschaft" ab 1943 blieben die Betriebe die zentralen Orte.