Nach dem Ersten Weltkrieg zerstörte die Spaltung der Arbeiterbewegung das politische Lager der Vorkriegs-Sozialdemokratie. Über die Zwischenstufe der "Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei" (USPD) bildeten sich, allerdings mit zahlreichen Überschneidungen bis zur Bolschewisierung der KPD, zwei sich als sozialistisch verstehende Lager mit unterschiedlichen Milieubindungen, unterschiedlichen politischen Leitbildern und unterschiedlichen strategischen Vorstellungen. Bei der KPD sammelten sich solche Arbeitergruppen, die in den langfristigen Vorstellungen der SPD keine Perspektive erblicken konnten und vor dem Weltkrieg von der verspäteten Sozialdemokratie nicht hatten geprägt werden können. Nach vorübergehenden Gewinnen waren die Verluste der Sozialdemokraten zugunsten der KPD enorm. Gerade in den jungen Industriestädten des nördlichen Ruhrgebiets wurde die KPD mit ihrem schwankenden Anhang seit 1924 zur stärkeren Kraft in der Arbeiterbewegung, oft auch zur stärksten Partei, während die SPD noch hinter dem Zentrum die drittstärkste Kraft bildete. Gleichzeitig war aber auch in Gelsenkirchen die Zeit der Weimarer Republik die Hochphase einer sozialdemokratischen Arbeiterbewegungskultur "von der Wiege bis zur Bahre" mit Arbeitersportvereinen, Konsumgenossenschaft, Kinderorganisationen, Arbeiterwohlfahrt und Sterbekasse.
Als katholische Weltanschauungs- und Gesinnungspartei vereinigte das Zentrum in seinen Reihen sowohl bedeutende Teile der katholischen Arbeiterschaft als auch das katholische Bürgertum, das mit Kaufleuten, Ärzten, Rechtsanwälten, Redakteuren und Lehrern überwiegend die politische Führungsschicht stellte. Christliche Gewerkschaften und das mit diesen in einer "Waffenbrüderschaft" vielfach verbundene umfangreiche Netz katholischer Gesellen-, Knappen- und Arbeitervereine stellten ein eigenes Arbeiterbewegungsmilieu dar, das sich scharf von der Sozialdemokratie und von den Kommunisten abgrenzte. Das heterogene katholische Lager wurde insbesondere durch die Identifikationsmöglichkeiten, die das Leben im Umfeld der katholischen Gemeinden und ihrer Vereine und Verbände bot, und auch durch ein dichtes Netz persönlicher Kontakte zusammengehalten. Die Wahlergebnisse deuten allerdings auch auf einen einsetzenden Erosionsprozess zwischen dem Beginn der Republik und der Reichstagswahl 1930 hin, der auf eine abnehmende Verbindlichkeit der katholischen Sozialmoral zurückzuführen sein dürfte, aber auf die Konkurrenz christlich-sozialer Splittergruppen.
Das polnische Lager verschwand schon bald nach dem Weltkrieg mit der Abwanderung vieler nationalpolnisch orientierter Zuwanderer bzw. mit der fortschreitenden Integration der Zuwanderer. Das im Kaiserreich von Nationalliberalen und Konservativen getragene Lager überwiegend protestantischer Kräfte erlebte in der Republik große Veränderungen. Die während der Weimarer Republik zumindest zu Beginn durchaus ansehnlichen Wahlergebnisse sowie die stabile Stellung der offen republikfeindlichen Deutschnationalen (Deutsch-Nationale Volkspartei, DNVP) zeigten, dass diese "bürgerliche" Partei durchaus auch einigen Anhang in der protestantischen Arbeiterschaft hatte. Dieser Erfolg wurde insbesondere durch das protestantische Vereinswesen und dessen Milieustrukturen im Umfeld der evangelischen Gemeinden abgestützt. Auch die zahlreichen bürgerlich-nationalen Vereine und Verbände, darunter auch zahlreiche nationalistisch orientierte Sportvereine, konstituierten für die zersplitterten bürgerlichen Parteien ein politisiertes Vorfeld, das sich zum Ende der Weimarer Republik immer weiter nach rechts wandte. Die Desintegration im bürgerlichen Lager zeigte sich aber im Aufkommen von bürgerlichen Splitterparteien, die der in die Parlamente verlängerte Arm meist mittelständischer Interessengruppen waren. Die erfolgreichste dieser Interessenparteien war die 1920 gegründete „Wirtschaftspartei“ (WP), die sich seit 1925 „Reichspartei des deutschen Mittelstandes“ nannte und eng mit dem Zentralverband der Haus- und Grundbesitzervereine, aber auch mit den Organisationen des Handwerks und des Kleinhandels verbunden war. Der „Christlich-Soziale Volksdienst“, der in Gelsenkirchen unter dem Namen „Evangelischer Volksdienst“ (EVD) einigen Erfolg hatte, knüpfte an ältere, sozialkonservative protestantisch-soziale Traditionen an und war ein Produkt der Spaltung der DNVP. Mit Einschränkungen bei der schon bald völlig einflusslosen liberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP, dann Deutsche Staatspartei DStP) und bei der nur vorübergehend vernunftrepublikanischen Deutschen Volkspartei (DVP) kultivierte das bürgerlich-nationale Lager ein ausgeprägt antidemokratisches Weltbild und Politikverständnis, geprägt von Antiparlamentarismus, Antipluralismus, militaristischen Denkmustern, Verdrängung der Kriegsniederlage und rückwärtsgewandtem Antimodernismus, die ideologisch dem Nationalsozialismus den Boden bereiteten.
Nach Anfängen nationalistischer, völkischer und nationalsozialistischer Gruppierungen bereits in den frühen 1920er Jahren, die ausweislich der Wahlergebnisse recht bedeutungslos blieben, erlebte die NSDAP ab dem Ende der 1920er Jahre ihren raschen Aufstieg. Aus den Wahlergebnissen zeigt sich, dass der Aufstieg der NSDAP insbesondere auf Kosten des bürgerlich-nationalen Lagers und mit Hilfe ehemaliger Nichtwähler vor sich ging. Da das bürgerlich-nationale Lager auch im Milieu national orientierter Angestellter und im Milieu national gesinnter protestantischer Arbeiter einigen Anhang hatte, dürfte sich aus diesen Teilen der Arbeitnehmerschaft auch ein Teil der NSDAP-Wähler rekrutiert haben. Offenbar stellt sich der Nationalsozialismus als eine Bewegung dar, der es unter dem Vorzeichen eines negativen Konsenses gegen die Weimarer Republik gelang, verschiedene Milieus und vor allem auch ungebundene Nichtwähler zu sammeln und gegen die Demokratie zu bündeln. Das Lager des politischen Katholizismus mit der Zentrumspartei an der Spitze, das angesichts seiner inneren Konflikte auf kirchlich-konfessionelle Integration setzte, und, in geringerem Maße, die Ruhr-SPD, die z.T. starke Verluste an die KPD hinnehmen musste, erwiesen sich als relativ resistent gegenüber der nationalsozialistischen Herausforderung. Dementsprechend lagen die Ergebnisse der NSDAP in Gelsenkirchen deutlich unter dem Reichsdurchschnitt.