Der Stadtgarten wurde 1897 durch den damaligen Oberbürgermeister Wilhelm Vattmann (1847–1902) als „Kaiser-Wilhelm-Park“ eröffnet. Errichtet auf dem Gebiet des ehemaligen Bauernhofes der Familie Schalke erfolgten in den Jahren 1901/02, 1912, 1914 und 1918 umfangreiche Erweiterungen, um der Gelsenkirchener Bevölkerung bessere Möglichkeiten der Naherholung zu bieten. So entstanden ein Musikpavillon, ein großes Palmenhaus mit Gewächshäusern und einem Eselstall sowie auch die ersten Kinderspielplätze.
Im nördlichen Teil des Stadtgartens wurde eine große Stadthalle errichtet, die zeitweise auch als Stadttheater diente. Nach dem ersten städtischen Gartenbaudirektor ist der im Volksmund heute noch so genannte Simonsberg benannt, da Ludwig Simon (1870–1933) den dortigen „Kehrricht-Haufen“ begrünen ließ. Nach der Zerstörung der Anlagen durch die Bomben des Zweiten Weltkrieges wurde der Stadtgarten in alter Pracht wiederaufgebaut. In den 1950er Jahren wurden dort das Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus sowie eine Erinnerungsstele für die deutschen Kriegsgefangenen aufgestellt.
Mit der Einrichtung einer Gaststätte, der Platzierung verschiedener Skulpturen und den Wasserspielen wurde der Stadtgarten kontinuierlich weiterentwickelt. Der 1963 gebaute neue Musikpavillon lädt seit 1990 alljährlich zum „SommerSound“ ein.
Erinnerungsorte – eine Aktion von Stadt Gelsenkirchen,Institut für Stadtgeschichte und Demokratischer Initiative, 2017