Das Ehrenmal Gelsenkirchen-Buer wurde am 13. Mai 1934 eingeweiht. Ursprünglich wurde es zur Ehrung der im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Buer sowie der Toten des „Ruhrkampfes“ von 1923 geplant. Die Initiative für ein Ehrenmal ging 1925 von der Bueraner Bürgerschaft aus. Hinter das Projekt stellten sich die Schützen- und Kriegervereine, die freiwillige Feuerwehr, die Kirchen, die Stadtverwaltung sowie die Bergbauindustrie. Die lokale Presse warb in der Bevölkerung für Spenden.
Ab 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Federführung. Sie prägten die Gestaltung des Denkmals, auf dem ein Hakenkreuz sowie Inschriften zu Ehren der zu „Märtyrern“ der NSDAP stilisierten Ludwig Knickmann und Joseph Woltmann angebracht wurden. Während des „Dritten Reiches“ war das Ehrenmal in Buer ein zentraler Ort für den nationalsozialistischen Helden und Totenkult. Regelmäßige Propagandaveranstaltungen verherrlichten den Kriegs- und Heldentod und sollten die Opferbereitschaft der „Volksgemeinschaft“ fördern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Inschriften und Symbole entfernt, die auf die nationalsozialistische Vergangenheit hindeuteten. Durch die Ergänzung von Inschriften, die an die Opfer des Zweiten Weltkrieges erinnern und zum Frieden mahnen, erfolgte eine Umwidmung: Das Ehrenmal erhielt den Charakter eines Mahnmals. Bis heute finden hier regelmäßig Gedenkfeiern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge statt.
Erstellt in Partnerschaft mit dem Projektkurs 2014/15 des Weiterbildungskollegs Emscher-Lippe/Abendgymnasium und Kolleg der Stadt Gelsenkirchen, 2015