An diesem Ort der Grabstätte für sowjetische Zwangsarbeitern befand sich ab 1920 ein Friedhof der Horster Juden. Das Gelände stammte aus dem Besitz des Reichsfreiherrn Maximilian von Fürstenberg zu Hugenpoet und war von der Gemeinde Horst den Juden überlassen worden. Der jüdische Friedhof wurde während eines Luftangriffs in der Nacht des 12./13 Juni 1944 stark beschädigt und existiert nicht mehr. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden auf dem Gelände des jüdischen Friedhofs Gräberfelder angelegt, auf denen ausschließlich Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus der Sowjetunion beerdigt wurden. Nach Kriegsende wurde die Grabstätte durch Umbettung weiterer umgekommener Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion erweitert.
Bald nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde auf der Grabstätte auf Veranlassung des Alliierten Kontrollrates der quaderförmige Gedenkstein aufgestellt. Der Gedenkstein in russischer Sprache und kyrillischer Schrift erinnert hier an die sowjetischen Opfer des Nationalsozialismus. Die Inschrift auf dem Gedenkstein lautet sinngemäß: „Hier ruhen 884 sowjetische Bürger, die in der faschistischen Gefangenschaft in der Zeit von 1941 bis 1945 umgekommen sind.“ Die Zahl wurde erst nach 1970 nachgetragen. Die Opfer der nationalsozialistischen Ausbeutungspolitik hatten bei verschiedenen Firmen der Umgebung Zwangsarbeit leisten müssen, beispielsweise bei der Zeche Nordstern oder auch bei dem kriegswichtigen Hydrierwerk Gelsenberg Benzin AG.
Erinnerungsorte – eine Aktion von Stadt Gelsenkirchen, Institut für Stadtgeschichte und Demokratischer Initiative in Partnerschaft mit dem Förderverein für Stadt- und Verwaltungsgeschichte e.V., 2014