Das Mahnmal erinnert an etwa 150 ungarische Jüdinnen aus dem damaligen ungarisch-rumänischen Grenzbereich, die in einem Außenlager des KZ Buchenwald in Gelsenkirchen-Horst untergebracht waren. Die Mädchen und Frauen, die bei dem damaligen Hydrierwerk der Gelsenberg AG Zwangsarbeit verrichten mussten, kamen bei der Bombardierung des Werkes am 11. September 1944 nicht zuletzt deshalb ums Leben, weil ihnen der Zutritt zu Bunkern und Schutzgräben verboten war. Die sterblichen Überreste wurden zunächst auf dem Gelände des Lagers verscharrt.
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde am 14. Juli 1948 durch das jüdische Hilfskomitee dieser Gedenkstein aufgestellt. An der feierlichen Einweihung nahmen Vertreter der Jewish Relief Unit und des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden sowie der Stadt Gelsenkirchen, der Landesregierung, der Verfolgtenverbände und anderer gesellschaftlicher Gruppen teil. Als das Werk Gelsenberg zu Beginn der 1950er Jahre zur Erdölraffinerie um- und ausgebaut wurde, verlagerte man das Mahnmal und bettete die sterblichen Überreste der jüdischen Frauen um.
Eine Inschrift in deutscher und hebräischer Sprache auf dem Gedenkstein erinnert an die Opfer. Die Identität von 140 Mädchen und Frauen konnte nachgewiesen werden und sind auf der Erinnerungsorte-Tafel nachzulesen. Jährlich im September wird in Gelsenkirchen-Horst der umgekommenen ungarischen Zwangsarbeiterinnen gedacht. Bei der Veranstaltung am 9. November 2003 zum Gedenken an die Pogrome in der sogenannten Reichskristallnacht übergab der Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen diese mittlerweile erneuerte Tafel, die den bislang anonymen Opfern wieder einen Namen gibt, der Öffentlichkeit.
Die erste Tafel entstand in Kooperation mit Gelsendienste und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband NRW.
Erinnerungsorte – eine Aktion von Stadt Gelsenkirchen, Institut für Stadtgeschichte, Demokratischer Initiative in Partnerschaft mit Gelsendienste und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband NRW, 2018