Die Realisierung der Wiedernutzbarmachung einer Fläche bezeichnet man als Brachflächenrecycling. An diesem Prozess arbeiten bei der Stadt Gelsenkirchen viele Stellen intensiv zusammen. So sind neben dem Naturschutz auch die Bereiche Verkehr, Stadtplanung und Bauordnung an der Umsetzung einer Sanierung beteiligt.
Grundlage für die Sanierung einer Altlast bildet der Sanierungsplan. In diesem werden die im Rahmen der Sanierungsuntersuchung gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst. Der Sanierungsplan wird in enger Abstimmung zwischen den Sanierungspflichtigen, den Fachgutachtern und der Stadt Gelsenkirchen erstellt.
Die Inhalte des Sanierungsplanes werden von den bodenschutzrechtlichen Gesetzen genau vorgegeben. So müssen alle mit der Sanierung verbundenen Arbeiten detailscharf beschrieben werden. Das sind z. B. die Einrichtung der Sanierungsbaustelle, die Sicherungs- und Entsorgungsmaßnahmen sowie die Gesundheitsüberwachung der dort tätigen Arbeiter.
Bei Sicherungsmaßnahmen wird die Schadensquelle nicht beseitigt, sondern verbleibt gesichert an Ort und Stelle. Ziel ist dabei eine Unterbrechung der Gefährdungspfade. So kann z. B. durch eine Oberflächenabdichtung verhindert werden, dass Schadstoffe durch Niederschlagswasser in das Grundwasser gelangen.
Den Dekontaminationsverfahren liegt die Entfernung der Schadstoffquelle zugrunde. Dies geschieht meist durch Bodenaustausch bzw. Aushub der Schadensquelle bei Bodenverunreinigungen. Daneben kann verunreinigtes Grundwasser mit hydraulischen Verfahren gefasst und gefördert werden. Das gehobene Grundwasser wird anschließend durch spezielle Techniken aufbereitet und die Schadstoffe herausgefiltert.
Welche Sanierungsmethode im konkreten Fall angewendet wird, ist neben der speziellen örtlichen Schadstoffsituation (Art und Ausbreitung) vor allem mit dem zukünftigen Nutzungsziel der Fläche verbunden. So sind bei einer geplanten sensiblen Nutzung (z. B. Wohnbebauung mit Gärten) aufwändigere Sanierungsarbeiten notwendig als bei einer Nutzung der Fläche als Gewerbegebiet.
In Gelsenkirchen wurden/werden bislang ca. 150 Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Dekontamination der Schadensquelle durch Bodenaushub und Bodenaustausch sowie auf hydraulischen Maßnahmen.
Auf ehemaligen Zechen- und Kokereistandorten wurden im Rahmen von bergrechtlichen Abschlussbetriebsplänen großflächige Sanierungen durch Umlagerung schadstoffhaltigen Bodens in Sicherungsbauwerke mit Oberflächenabdichtung vorgenommen. Ein aktuelles Beispiel für diese Form der Sanierung ist der Standort der ehemaligen Kokerei Hassel. Dort begannen im Frühjahr 2015 die konkreten Arbeiten.
Nach der erfolgten Sanierung wird die Fläche als Stadtteilpark für die Öffentlichkeit nutzbar werden.