Von den alten Baufeldern im Ruhrufergebiet, wo die kohleführenden Schichten zu Tage treten, dehnte sich der Bergbau "schubhaft" nach Norden aus. Diese Nordwanderung des Ruhrbergbaus wurde zum entscheidenden strukturverändernden, raumbildenden Faktor für das Ruhrgebiet. Im Raum der späteren Stadt Gelsenkirchen, der schwerpunktmäßig zur Emscher-Zone gehört, aber im Norden in die vestische Zone übergeht, erfolgten die ersten Bohrungen nach Kohle in den 1840er Jahren. Die Suche nach dem „schwarzen Gold“ erfolgte auch hier von Süden nach Norden, d.h. zunächst erfolgten Mutungen südlich der Emscher. Um 1840 war Ludwig v. Oven auf dem Wiehagen in Gelsenkirchen bei der Bohrung nach Steinkohle fündig geworden. Gegen Mitte der 1840er Jahre setzte in Gelsenkirchen geradezu ein "Mutungsfieber" ein; bereits 1850 war fast das ganze Gelsenkirchener Gebiet südlich der Emscher in Grubenfelder aufgeteilt und verliehen.
In Buer, zu dieser Zeit noch ein Ackerbürgerstädtchen im Range einer preußischen Landgemeinde, begannen die Bohrungen nach Kohle 1846. Ein wesentlicher Standortfaktor für den Bau von Schachtanlagen und die Industrieansiedlung war dann der Anschluss des Dorfes Gelsenkirchen an die Köln-Mindener Eisenbahn. Der Bahnhof wurde etwa 700 m südlich des Dorfes am 15. Mai 1847 eröffnet. Die Verbindung zwischen Dorf und Bahnhof wurde zur Hauptgeschäftsstraße und zum Standort der wichtigen Einrichtungen wie Post, Geschäften, Restaurants usw. An der Bahnlinie siedelten sich die neuen Industriebetriebe verkehrsgünstig an.
Als in Rotthausen 1853 der erste Schacht abgeteuft wurde, begann der Bergbau auf gegenwärtigem Gelsenkirchener Gebiet. Wegen technischer Schwierigkeiten konnte die Dahlbusch genannte Zeche aber erst 1860 eine regelmäßige Förderung aufnehmen. So wurde die Zeche Hibernia, in der Nähe des neuen Bahnhofs gelegen, im Juni 1858 zur ersten fördernden Gelsenkirchener Zeche. Den ersten Zechen südlich der Emscher rasch weitere Schachtanlagen. Die Schachtanlagen im Süden Gelsenkirchens wurden bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges erheblich erweitert und machten Gelsenkirchen zu einer der bedeutendsten Kohlestädte Deutschlands: Im Jahre 1897 förderte im Stadt- und Landkreis Gelsenkirchen eine Belegschaft von 30.112 Bergleuten, etwa ein Zehntel der Bergleute der preußischen Monarchie, etwa ein Zehntel der Gesamtproduktion des Staates Preußen.
Um die Jahrhundertwende rückte der Bergbau weiter nordwärts in die Zone des vestischen Landrückens vor und durchschritt damit das Bueraner Gebiet. Die nördlichste Zeche des Ruhrgebiets war lange Zeit Nordstern bei Horst, die damals noch südlich der erst später umgeleiteten Emscher lag. Der Bau von Zechen im Norden erfolgte erst seit den 1880er Jahren. Wegen der nach Norden mächtiger werdenden Mergelschicht war der Bergbau dort finanziell risikoreicher. Und dort engagierte sich nun auch besonders der preußische Staat, nicht zuletzt um Einfluss auf die Preisbildung der Ruhrkohle zu gewinnen. Es waren aber wohl auch die enormen Kosten des staatlichen Eisenbahnnetzes und der Aufrüstungspolitik, die den preußischen Staat bewogen, sich nach einer lohnenden Einnahmequelle bzw. nach einer Möglichkeit zur teilweisen Deckung des Eigenbedarfs an Kohle umzusehen. Ab 1902 erwarb Preußen unverritzte Grubenfelder in Gladbeck, Buer, Marl, Dorsten und Waltrop und die Gewerkschaft Vereinigte Gladbeck mit zwei Doppelschachtanlagen, die 1911 zum Steinkohlenbergwerk "Im Vest Recklinghausen" vereinigt wurden. Auf dem großen staatlichen Kohlenfeld wurden in Buer noch vor dem Ersten Weltkrieg die Doppelschachtanlagen Bergmannsglück, Westerholt und Scholven errichtet. Als der preußische Staat ab 1904 die Mehrheit der Hibernia AG, die zwischen den staatlichen Feldern über erhebliche Abbaurechte verfügte, erwerben wollte, wehrte sich das im Kohlensyndikat organisierte Bergbau-Kapital, weil es, nach den öffentlichen Debatten nicht ganz zu Unrecht, umfangreiche staatliche Einflussnahme auf den Steinkohlenbergbau befürchtete. Erst während des Weltkriegs wurde der Streit 1917 im Kontext verstärkter staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft beigelegt, als Preußen den Aktienbesitz der Hibernia erhielt.