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Die Digitalisierung ist eine der größten Herausforderungen für die moderne Stadt. Digitale Daten gelten zunehmend als Grundlage und Rohstoff neuer Wertschöpfung oder für neue Dienstleistungen. Auch die fortschreitende Digitalisierung im Verkehrswesen bietet vor dem Hintergrund von Grenzwertüberschreitungen Steuerungs- und Lenkungsmöglichkeiten. Intelligent und digital vernetzte Angebote ermöglichen es, Mobilität an die Anforderungen der Bevölkerung, aber auch an die Anforderungen der Umwelt anzupassen.

Die Stadt Gelsenkirchen selbst versteht das Thema Digitalisierung als maßgeblichen Faktor und Antrieb für die weitere Stadtentwicklung. Sie ist als digitale Modellstadt eine von insgesamt fünf Modellkommunen des Landes Nordrhein-Westfalen und hat sich zum Ziel genommen, die vorhanden Verkehrsangebote besser auszulasten und Nachfragebedürfnisse zu befriedigen.

Im Green City Plan beinhaltet das Handlungsfeld Digitalisierung unter anderem die umgesetzten Pilotprojekte Umweltsensitive Verkehrssteuerung und -lenkung im Bereich der Kurt-Schumacher-Straße und das Intelligente Parksystem zur Erfassung und Informationsbereitstellung des aktuellen öffentlichen Parkraumangebots in Gelsenkirchen Buer.

Im Sinne der Luftreinhaltung möchte die Stadt durch solche Pilotprojekte die Steuerung und Einflussnahme auf das Mobilitätsverhalten ihrer Bevölkerung an aktuelle Grenzwertüberschreitungen anpassen können.

Das Mobilitätsverhalten der Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt stellt je nach Anlass unterschiedliche Ansprüche an die einzelnen Verkehrsträger. Neben der Fahrradmobilität bildet die Automobilität die Hauptkomponenten für die Vernetzung mit dem öffentlichen Personennahverkehr.

Mit der Vernetzung dieser Mobilitätangebote kommt den einzelnen Komponenten auch eine entscheidende Funktion in der Nutzung zu. Der öffentliche Personennahverkehr bietet auf Hauptachsen attraktive Alternativen zum Auto, während die Komponenten Fahrrad und Auto die Einzugsbereiche der Haltestellen entlang dieser Hauptachsen deutlich vergrößern können. Hierzu ist es wichtig, die einzelnen Mobilitätsangebote räumlich zu bündeln, um die vernetzte Mobilität zu ermöglichen und um den Nutzerinnen und Nutzern zu verdeutlichen, welche Mobilitätsmöglichkeiten diese zur Start- bzw. von der Zielhaltestelle haben.

Im Green City Plan beinhaltet das Handlungsfeld Vernetzung im ÖPNV unter anderem den Ausbau von E-Bikesharing und die Etablierung von Mobilstationen, welche gemeinsam mit der BOGESTRA umgesetzt werden.

Die Elektromobilität und andere alternative Antriebe sind ein wesentlicher Baustein zur Emissionssenkung im Verkehrsbereich. Elektrofahrzeuge stoßen, ebenso wie Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb, während der Fahrt keine Schadstoffe aus und sind so besonders vorteilhaft für dicht besiedelte Stadträume.

Im Rahmen des Green City Plans wurde das Ladeinfrastrukturkonzept für die Stadt Gelsenkirchen erarbeitet und der bedarfsgerechte Ausbau von Ladeinfrastruktur verstärkt.

Der Radverkehr bietet einen der nachhaltigsten Ansätze für eine Verbesserung der Luftqualität. Besonderes Potenzial bietet sich auf den alltäglichen Wegen von Pendlerinnen und Pendlern, die vom Kfz zum Fahrrad verlagert werden können. Um dauerhaft eine deutliche Veränderung des Modal Split weg vom motorisierten Kfz-Verkehr hin zum umweltfreundlichen Radverkehr aktiv zu fördern, bedarf es einer umfassenden, leistungsfähigen und verkehrssicheren Radverkehrsinfrastruktur. In dem Akteurs-Workshop im Rahmen der Erstellung des Green City Plans ist dabei deutlich geworden, dass neben Fahrradrouten auf Fahrradabstellanlagen einen wichtigen Aspekt bilden.

Dienstleistungen und wirtschaftliche Transporte haben einen hohen Anteil am städtischen Verkehr. Hierzu zählen unter anderem Paket- und Lieferdienste sowie Handwerksbetriebe.

Um die Auswirkungen der Entwicklungen des Wirtschaftsverkehrs auf das Verkehrs- und Umweltsystem in den Städten reduzieren zu können, empfehlen sich verkehrsreduzierende Konzepte durch Bündelungsansätze im Lieferverkehr.

Mobilitätsmanagement greift den ganzheitlichen Ansatz auf, attraktive und zielgruppenorientierte Mobilitätsangebote und -alternativen in Verbindung mit einer begleitenden Kommunikationsarbeit zu entwickeln. Neben der Bereitstellung neuer Infrastrukturen und Nutzungsmöglichkeit selbst, findet im Rahmen des Mobilitätsmanagements zusammen mit unterschiedlichen Akteuren eine stete Informations-, Beratungs- und Motivationsbegleitung statt.

Im Rahmen der im Green City Plan erarbeiteten Maßnahmen kommt Mobilitätsmanagement, Information und Kommunikation eine herausragende Rolle zu, da sie den Schlüssel zu einer angestrebten Verhaltensänderung von Unternehmen und Privatpersonen bei der Verkehrsmittelwahl sowie zur Vermittlung von Maßnahmenerfordernissen sind.

Die Stadt Gelsenkirchen verfolgt hierbei drei Betrachtungsmaßstäbe: das kommunale, das betriebliche und das schulische Mobilitätsmanagement.

Es gibt viele weitere Themenfeldern und Maßnahmen, die sich positiv auf die Luftreinhaltung auswirken können: Klimaschutzmaßnahmen, Maßnahmen zur passiven Immissionsreduktion (z.B.: Vernetzung von Grünflächen, Entsiegelung, Fassadenbegrünung, Pflanzen von Straßenbäumen, Rasengleise) sowie ein Vielzahl an Einzelmaßnahmen im Bereich zur Förderung der Nahmobilität ( z.B.: Schaffung von Aufenthaltsqualitäten, Steigerung der Qualitäten von Gehwegen, quartierbezogene Nahmobilitätskonzepte, Nutzungsmischung oder auch durchgehende Fußwegeverbindungen).

Themenfelder wie Klimaschutz und passiver Immissionsschutz werden im Rahmen des Green City Plans zwar erwähnt und mitgedacht, bilden aber keinen Schwerpunkt. Sie werden an den Schnittstellen zum Masterplan Mobilität, bei denen insbesondere bei den Klimaschutzmaßnahmen viele Querbezüge zu Verkehr und Mobilität bestehen, berücksichtigt. Das Themenfeld Nahmobilität ist Bestandteil im Green City Plan.