Führerscheine aus dem EU-und EWR-Ausland brauchen nicht umgetauscht werden. Sie gelten wie ein deutscher Führerschein und auch im gleichen Umfang. EWR-Staaten sind derzeit Island, Liechtenstein und Norwegen.
Ausnahmen, die Sie unbedingt beachten müssen:
Wenn Ihr ausländischer EU-Führerschein die Klassen C und/oder D enthält, gilt diese für maximal fünf Jahre in Deutschland, sofern Ihr EU-Führerschein für mehr als fünf Jahre ausgestellt wurde.Eine im EU-Ausland erworbene Fahrerlaubnis berechtigt in Deutschland dann nicht ein Kraftfahrzeug zu führen, wenn Sie einer Sperrfrist unterliegen.Auch wenn Sie im Besitz einer EU-/EWR-Fahrerlaubnis sind und zum Zeitpunkt der Erteilung nicht im Ausstellerstaat gewohnt haben, gilt ihr Führerschein nicht in Deutschland.
Daher müssen Sie mit der Überprüfung des Wohnsitzerfordernisses rechnen, wenn Sie in Deutschland Ihren Wohnsitz haben, jedoch im EU-Ausland einen Führerschein erworben haben. Es wird hinterfragt, ob Sie sich tatsächlich die notwendigen 185 Tage um den Führerscheinerwerb herum im Ausland aufgehalten haben. Auch wenn Ihnen in Deutschland die Fahrerlaubnis entzogen wurde und Sie wegen drohender Überprüfungsmaßnahmen vor einer Neuerteilung lieber einen Führerschein im Ausland erwerben, müssen Sie dennoch mit Überprüfungsmaßnahmen rechnen, wenn die Bedenken an Ihrer Kraftfahreignung noch bestehen.
Sofern Ihr Führerschein bzw. die Fahrerlaubnis einer Befristung unterliegt, müssen Sie zum Ablauf dieser Befristung Ihre Fahrerlaubnis in eine deutsche Fahrerlaubnis tauschen. Ein Tausch in eine deutsche Fahrerlaubnis ist im Regelfall jederzeit unabhängig davon möglich.
Bei Inhabern einer gültigen Fahrerlaubnis aus einem Staat außerhalb der EU und außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) besteht die Fahrberechtigung nur sechs Monate ab Begründung eines ordentlichen Wohnsitzes in Deutschland.
Die Fahrerlaubnisbehörde kann die Frist auf Antrag verlängern, wenn die Antragstellerin oder der Antragsteller glaubhaft macht, dass sie bzw. er den Wohnsitz nicht länger als zwölf Monate im Inland haben wird. Für den Erwerb der deutschen Fahrerlaubnis ist grundsätzlich eine theoretische und praktische Fahrprüfung abzulegen.
Ausnahmen, zum Teil nur für bestimmte Klassen, sind in der Staatenliste in Anlage 11 zur Fahrerlaubnis-Verordnung aufgeführt. Eine neue Ausbildung ist nicht vorgeschrieben.
Der deutsche Führerschein wird nur gegen Abgabe des bisherigen ausländischen Führerscheins ausgehändigt.
Auch wenn Ihre Fahrerlaubnis prüfungsfrei umgeschrieben werden könnte, ordnet die Fahrerlaubnisbehörde im besonderen Einzelfall eine theoretische und/oder praktische Fahrerlaubnisprüfung an, wenn Tatsachen vorliegen, die die Annahme rechtfertigen, dass Sie die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten nicht (mehr) besitzen.
- Umschreibung ausländische Fahrerlaubnis ohne Prüfung 54,10 €
- Umschreibung ausländische Fahrerlaubnis mit Prüfung 56,70 €
- ggf. vorläufige Fahrberechtigung zzgl. 9,00 €
- ggf. bei erhöhtem Prüfungsaufwand je angefangene ¼ Stunde zzgl. 12,80 €
Durch weitere anlassbezogene Begutachtungen oder besondere Gegebenheiten des Einzelfalls können unter Umständen weitere Kosten entstehen.