Die Zukunftspartnerschaft ist eine Stadtumbaumaßnahme mit dem Ziel, den Gelsenkirchener Wohnungsmarkt nachhaltig zu stärken.
In Gelsenkirchen stehen rund 9.000 Wohnungen leer. Dies entspricht ca. 6,5% der Wohneinheiten. Dies führt dazu, dass Investitionen in den Wohnungsmarkt nicht mehr in notwendiger Weise getätigt werden. Um den Markt zu revitalisieren, sollen in den kommenden 10 Jahren rund 3.000 nicht marktgängige Wohneinheiten vom Markt genommen werden. Sie werden aufgekauft, zurückgebaut oder saniert. Dies bietet die Chance, Quartiere neu zu gestalten und mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität zu schaffen.
Gleichzeitig werden Investitionen in den Wohnungsmarkt unterstützt und der Wohnungsbestand modernisiert. Dies erfolgt durch die Förderung privater Bauherren, die Bereitstellung von Flächen und durch städtische Infrastrukturmaßnahmen oder Freiflächenentwicklungen auf frei gewordenen Grundstücken.
Möglich macht dieses Großprojekt die sogenannte „Zukunftspartnerschaft zwischen dem Land NRW und der Stadt Gelsenkirchen“. Als „Startkapital“ stellt das Land der Stadt Gelsenkirchen zunächst 10 Millionen Euro zur Verfügung. Das Investitionsvolumen des Gesamtprojekts für die kommenden 10 Jahre wird sich in einem hohen zweistelligen Millionenbereich bewegen. Zusätzlich werden in der Stadt Gelsenkirchen Sonderkonditionen in der Wohnraumförderung angeboten, von denen auch Private profitieren können.
Mit der Zukunftspartnerschaft kann die Stadt Gelsenkirchen somit auf einem ganz anderen Niveau das fortsetzen, was sie bereits seit einigen Jahren erfolgreich praktiziert: Bislang konnten bereits rund 60 Problemimmobilien, vor allem entlang der Bochumer Straße, erworben und entwickelt werden. Oberbürgermeisterin Karin Welge sagte hierzu bei der Präsentation der Zukunftspartnerschaft im November 2022: „Die Zukunftspartnerschaft, die wir heute mit dem Land eingehen, ist nicht weniger als der Durchbruch und der Wandel für den Wohnungsmarkt und die Stadtentwicklung in Gelsenkirchen. Für die Unterstützung sind wir ausgesprochen dankbar. […] Gemeinsam wollen wir aus den kommenden 10 Jahren eine Dekade des Stadtumbaus machen!“
- Die Bereinigung des Wohnungsmarktes um 3.000 Wohneinheiten in den nächsten 10 Jahren mit dem Ziel, eine Leerstandsquote von unter 5 % zu erreichen
- Die Beseitigung von Problemimmobilien durch Abriss oder Modernisierung
- Die Schaffung von Wohnqualität durch Bestandssanierung, Rückbau und Neubau mit qualitativ hochwertige Verbesserungen. Stadtbildprägende sowie denkmalgeschützte Häuser bleiben erhalten
- Die Umbaumaßnahme folgt einer Gesamtstrategie: Rückbau oder Umnutzungen sollen vor allem in Quartieren erfolgen, in denen städtebauliche Substanz- oder Funktionsschwächen wie zum Beispiel die starke Einwirkung von Verkehrslärm oder einer Vielzahl von verwahrlosten Gebäude vorliegen. Attraktiven Wohnquartieren mit Verbesserungspotenzialen werden hingegen weiter aufgewertet und langfristig als Wohnquartier gestärkt.
Das Projekt fügt sich ein in die kommunale Stadtentwicklungsstrategie, die nach innen entwickelt, nachhaltige Räume stärkt, Klimawandel und Klimaschutz gestaltet, starke Orte strahlen lässt, stabile und lebendige Wohnquartiere erhält und schafft, eine zukunftsorientierte und nachhaltige Wohnraumversorgung bietet und Wirtschaftsstandorte sowie Innovationen fördert.
Das Projekt wird verwaltungsseitig durch die neu gegründete Stabsstelle Zukunftspartnerschaft Wohnen bearbeitet. Der Erwerb, die Bewirtschaftung und Entwicklung der einzelnen Immobilen erfolgen durch die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH ggw und die Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen SEG.