Winzige, zusammengepresste Holzspäne verbinden sich in den Werken, die Heiner Szamida aktuell bei OB art zeigt, im Zusammenspiel mit klaren geometrischen Strukturen zu einer einzigartigen Formensprache: Wer seine Serie von Rechtecken, die hier an den Wänden hängen, aus der Nähe betrachtet, erkennt die feinen Fasern von Spanholzplatten. Heiner Szamida lädt mit seinen Kunstwerken dazu ein, den Blick auf die einzigartigen Strukturen dieses Werkstoffes zu richten. Er bricht die verleimten Platten auf und fügt sie so zusammen, dass ihre Kanten sichtbar werden und die Holzplatten ihr feinporiges Innenleben offenbaren. Natur, die bewusst verändert wurde und sich doch eine ganz eigene Struktur erhalten hat, wird hier zum Protagonisten der Kunst.
Eine weitere Werkserie mit hellgrauen Strichen auf schwarzem Untergrund erinnert auf den ersten Blick an filigrane japanische Tuschezeichnungen, doch auch hier setzt Heiner Szamida Holzfasern gekonnt in Szene: Grobe Holzspäne hat er für diese Werkserie auf einer Glasplatte angeordnet und kopiert, den daraus resultierenden Siebdruck wiederum auf kleine Spanholz-Quadrate kaschiert, so dass nun verschiedene Holzmotive aufeinandertreffen, um einzigartige Kunstwerke zu formen. Heiner Szamida spielt hier mit wiederkehrenden Mustern und seriellen Strukturen. „Die einzelnen Quadrate lassen sich in diesen Bildern immer wieder neu anordnen“, verrät der Künstler, der seit über 40 Jahren in der Künstlersiedlung Halfmannshof lebt und arbeitet. Sein Beitrag zu OB art ist eine faszinierende Hommage an den Werkstoff Spanholz, der so oft ein unbeachtetes Dasein in unserem Alltag fristet und hier zu Konkreter Kunst avanciert.