Titel |
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Vorname |
Kurt
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Nachname |
Neuwald
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Geburtsdatum |
23.11.1906
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Geburtsort |
Gelsenkirchen
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Weitere Namen |
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Bekannte Beziehung |
Ehemann von Neuwald, Rosa Ehemann von Basch, Cornelia (Nelly) Sohn von Neuwald, Leopold und Neuwald, Martha Bruder von Neuwald, Ernst und Neuwald, Rudolf Enkel von Neuwald, Karoline
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Schicksal |
Deportation nach Riga, Deportation in weitere Konzentrationslager, Überlebender
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Biografisches |
Kurt Neuwald entstammte einer alteingesessenen Kaufmannsfamilie in Gelsenkirchen und auch er erlernte das Kaufmannshandwerk. Er lebte mit seinen Eltern, Brüdern Ernst und Rudolf und dessen Ehefrau Anna in der Karl-Laforce-Straße 15 (heute Arminstraße). In der Reichspogromnacht wurde das elterliche Geschäft für Bettwaren verwüstet. Mit seinem Vater Leopold floh er nach Köln, wo er sich bis Mitte November 1938 versteckt hielt. Am 7. März 1939 heiratete er Rosa Stern. Im August 1940 zog die Familie in die Bahnhofstraße 39. Am 27. Januar 1942 wurde er mit seiner Frau und weiteren Familienmitgliedern in das Ghetto Riga deportiert. Nach der Auflösung des Ghettos 1943 wurden sie in das Konzentrationslager Kaiserwald bei Riga gebracht. Im September 1944 wurden sie in das Konzentrationslager Stutthof weitertransportiert. Von dort wurde Kurt Neuwald im November 1944 in weitere Konzentrationslager verschleppt. Die Befreiung im April 1945 erlebte er zusammen mit seinem Bruder Ernst in Magdeburg, wo sie in einem Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald Zwangsarbeit leisten mussten. Von 26 deportierten Familienangehörigen hatten nur er und sein Bruder überlebt. Kurt Neuwald kehrte wieder nach Gelsenkirchen zurück, zunächst wohnte er in der Hindenburgstraße 43 (heute Husemannstraße), dann in der Von-der-Recke-Straße 12. Mit seinem Bruder Ernst gründete er ein jüdisches Hilfskommittee, um die zurückkehrenden bedürftigen Juden und Jüdinnen zu unterstützen, aber auch um die an Juden begangenen Verbrechen ahnden zu lassen. Aus dieser Gruppe ging später die jüdische Kultusgemeinde Gelsenkirchen hervor. Am 31. August 1947 heiratete er seine zweite Ehefrau, Cornelia geb. Basch. Sie eröffneten wieder das Bettengeschäft und zogen in die Arminstraße 11. Kurt Neuwald engagierte sich weiter für das Wiederaufleben jüdischen Lebens in Gelsenkirchen, aber auch in der gesamten Bundesrepublik. Als Gründer des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe war er im Vorstand, er war auch im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland und seit 1956 stand er der jüdischen Kultusgemeinde Gelsenkirchen vor. Zeit seines Lebens setzte sich Kurt Neuwald in seinen unterschiedlichen Funktionen für eine Versöhnung zwischen jüdischer und nichtjüdischer Bevölkerung ein. Für sein Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Im Jahr 1988 benannte die Stadt den Kurt-Neuwald-Platz nach ihm, 1994 wurde er Ehrenbürger von Gelsenkirchen, zuletzt wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern im Jahr 1999 verliehen. Kurt Neuwald starb am 6. Februar 2001.
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Quelle |
Hausstandsbücher, Deportationsliste 27.1.1942, Liste der Deportierten 1946, Wiedergutmachungsakten
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